www.Crossover-agm.de EVERDOME: The Crown
von rls

EVERDOME: The Crown   (Eigenproduktion)

Nur zwei Songs geben die Griechen Everdome auf ihrem "The Crown" betitelten und hauptsächlich zur Promo gedachten Silberling zum besten, und das mit dem "zum besten geben" ist hier durchaus wörtlich zu nehmen. Everdome haben es in der Tat fertiggebracht, im erweiterten Power Metal-Genre ihr eigenes Süppchen zu kochen, indem sie die Läden ringsum leerkaufen (nicht leerklauen wohlgemerkt!) und aus dem Einkauf anschließend ein leckeres Essen zaubern. Das Hauptsolo des eröffnenden Titeltracks mit seinen markanten doppelstimmigen Gitarrenmelodien haben sie beispielsweise von Iron Maiden erworben, den rhythmisch abwechslungsreichen Songunterbau hingegen eher von Destiny's End, Teile des Riffings von Iced Earth und von frühen Metallica-Werken (wobei letztgenannte allerdings noch eine ausfeilende Nachbearbeitung erfuhren - Everdome tischen schließlich kein Hackfleischgericht auf), und der Sänger muß früher mal als Marktschreier gearbeitet haben - nicht daß er alles in Grund und Boden brüllt, aber er besitzt ein durchschlagendes, wenn auch klares und mittelhohes Sangesorgan, leider (noch) nicht mit hundertprozentiger Tontreffsicherheit. Feststellend, daß das mit dem metallischen Gemischtwarenladen auch so im Infozettel steht, erkläre ich mich auch mit der Meinung des Schreibers, man habe so eine Art von "modern, dark and epic heavy metal" erschaffen, einverstanden, auch wenn die Düsternis gar nicht so offensichtlich musikalisch umgesetzt wird und das einzige halbwegs moderne Element die verzerrte Bridge in "The Crown" darstellt. Dafür sind das Artwork und auch Teile der Lyrics etwas düsterer ausgefallen - weit jenseits von Ruhm und Zerstörung (warum die Band diesen Slogan gewählt hat, entzieht sich meiner Kenntnis) gibt es halt noch andere Dinge. Rein instrumentell sind die Griechen absolut fit (Sänger Nikos Michas bildet wie erwähnt das schwächste Glied in der Kette, und im Gegensatz zu beispielsweise seinem russischen Kollegen von Catharsis will sich das Ohr auch nach dem 10. Durchlauf nicht so richtig an ihn gewöhnen), und vom Songwriting her spielen sie, wenn man die 11 Minuten der CD zum Maßstab nehmen kann, bereits in einer außerordentlich hohen Liga (die unmittelbare und bis auf den Drummer personell identische Vorgängerband Bloodshed besteht schon seit 1995, was man anhand der arrangementösen Reife auch durchhört). Intelligent durchstrukturiert (wobei "The Crown" einen leicht thrashigeren Anstrich besitzt, "Darkness Lives Within" etwas gemäßigter daherkommt), das Power Metal-Genre nie verlassend, aber sich so gut wie möglich von ausgetretenen Pfaden fernhaltend, diese indes doch an vielen Stellen (siehe oben) kreuzend, läßt "The Crown" Großes für den bereits in der Produktion befindlichen ersten Longplayer (zwei Demos gab's noch unter dem Namen Bloodshed und das zweite auch nochmal auf CD unter dem Everdome-Banner), der "Tales Beyond Oblivion" heißen soll, erhoffen.
Kontakt: Everdome, PO Box 24177, 11110 Athens, Greece, everdomevi@hotmail.com
 




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