DOUBLE CROSS: Time After Time von CSB (TB Records)
Das orchestrale Intro klingt schon sehr vielversprechend und der sich anschließende Ohrwurm "Reach Out" hat dann auch alles, was einen guten Melodic-Rocksong ausmacht. Schöne Gitarrenläufe, treibendes Riffing, einprägsame Melodielinien und einen echten Klassechorus - wenn's so weiter ginge, wäre "Time After Time" wohl ein absoluter Hammer geworden. Aber leider geht es danach steil bergab. Mit dem atmosphärischen "Valley Of The Kings", dem eingängigen Mitsinghit "All My Days" und dem vielschichtigen, bombastischen Titelsong können Double Cross zwar noch drei mal richtig punkten, aber der Rest bewegt sich irgendwo zwischen den Polen "gerade noch gutklassig" und "langweilig". Was sich auf Dauer als wirklich belastend herausstellt, ist der viel zu hohe Kitschfaktor, der vor allem die zahlreich vertretenen Balladen befallen hat. Softrocker werden also ihre helle Freude haben, aber mir gibt das Debüt der fünf Briten nicht sehr viel. Außerdem fehlen mir die eigenständigen zündenden Ideen, durch die man sich von ähnlich gelagerten, aber qualitativ auf viel höherem Level agierenden Bands wie alten Bon Jovi, Europe, Jaded Heart oder Ten lösen könnte. Und auch wenn es eine oft benutzte Phrase ist: Man hat ständig das Gefühl, alles schon mal besser gehört zu haben.
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