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von ta

DISTORTED HARMONY: Utopia   (Eigenproduktion)

Mein lieber Scholli. Eine Eigenproduktion, und dann sowas: "Utopia" bietet 55 Minuten superfett abgemischten, qualitativ hochwertigen Progressive Metal, der sowohl technisch als auch atmosphärisch durchweg überzeugt. Distorted Harmony aus Israel spielen eine warme Auslegung des Genres mit viel Melodie und einer gut ausbalancierten Mischung aus Lebensfreude und Melancholie, bei welcher der ätherische Gesang von Misha Soukhinin immer im Mittelpunkt steht.
Technische Spielereien aus dem Lehrbuch des Prog sind natürlich in jedem Song vorhanden, arten aber nicht aus und werden regelmäßig durch eingängige Melodien und stimmungsvolle Arrangements geerdet ("Breathe" - mit herrlichen P.O.S.-Gedächtnis-Tonartwechseln). Neben den ruhigen sind auch die dramatischen Momente hervorragend inszeniert und gipfeln im geradezu explodierenden Refrain von "Obsession" in der Albummitte an dritter Stelle.
"Blue" und "Unfair" können dieses Niveau nicht ganz halten, sind aber immer noch überdurchschnittlich, während das Album mit "Utopia" an letzter Stelle noch einmal einen intensiven Abschluss findet, der durch die Symbiose aus düstertrauriger Musik und dystopischem Text nachhaltig berührt. Die abschließende Metapher "We grew like wild weeds in a field/that god forgot to groom" entlässt den Hörer nachdenklich und unversöhnt.
Ein hervorragendes Debüt, das sowohl stilistisch als auch qualitativ in einem Atemzug mit den Debüts von Comma und Chrome Shift genannt gehört.
Kontakt: www.distortedharmony.com

Tracklist:
1. Kono Yume
2. Breathe
3. Obsession
4. Blue
5. Unfair
6. Utopia



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