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von ta

COMMA: Elusive Dreams   (hammer müzik)

Nur ein Traum? Ebenso unbeobachtet gekommen wie geschehen und wieder verschwunden? Nein, dies nicht, dies ist Realität, wunderbare weiterhin. Comma sind das Komma zwischen Vertracktheit und höchster Melodik, eine türkische Gruppierung aus dem progressiven Metallager, Comma sind Musik. Schon das Eröffnungsduo "Clown"/"Never Betray" ist gespickt von intelligenten Arrangements, guter Harmonie- und Melodiearbeit und den nötigen Gitarrenpfunden und ufert trotz des selbstverständlich relativ hohen technischen Niveaus niemals aus. Diese Art der Reduzierung erinnert an die deutschen Prog-Hardrocker von Everon, die jedoch weitaus gemäßigter zu Werke gehen. "Lost Tears" ist ein einminütige Verschnaufpause, ehe der Schlüsselsong des Albums, "Cradle Of My Dreams" mit Urgewalt den Bogen von durchdachten Arrangements zu hoher Emotionalität spannt, um den Pfeil spätestens in dem Moment losziehen zu lassen, in dem nach viereinhalb Minuten zum ersten Mal der nicht von dieser Welt stammende Refrain ertönt. Die helle, hohe und klare Stimme von Ufuk Özkurt, die "I'll burn the cradle of my dreams" singt, hat mich schon über Tage begleitet. Sogar das fulminante "Testimony Within" kann hier, wenn auch nicht ganz so packend, qualitativ anschließen und hat großartige Augenblicke, "Key Of Virtue" und das semi-balladeske "Elusive Dream Of Life" fallen dann freilich ein Stück ab, sind lediglich wirklich gute Songs, nicht exklusiv genug, um als vollwertig jetzt noch bestehen zu können. Im folgenden "Solid Trance" wird dann gesangslos instrumentalisiert; statt mit virtuosen Protzereien jedoch eine kämpferische Replik auf das ansonsten songdienliche Album zu offerieren, bleiben Hacibasioglu (git), Günaydin (dr), Dokuzer (key) und Örcal (bass) auch hier stets zugunsten der Melodie in einem bestimmten Terrain, dessen Grenzen nur im Gegensatz zum sonstigen Liedgut etwas weiter außen gesteckt wurden. Der finale Achtminüter "Mask Of Silence" schließlich bietet noch einmal allerfeinste Kost, steigert sich vom balladesken Anfang zum Midtempo-Rocker in einen vulkanhaften Musikausbruch, der beinahe einem Rausch gleicht. Großartig! Höhepunkt von "Elusive Dreams" sind die intelligenten, persönlichen und oft sehr traurigen Texte, über die ich indes an der Stelle nicht zuviel verraten möchte. Ein Traum? Nein, ganz und gar nicht. Immerhin lässt er sich unter www.hammermuzik.com buchen.



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