Melodischer Power Metal nennt sich das wohl, was uns Dionysus hier auftafeln. Und trotz der nicht gerade wenigen Veröffentlichungen in diesem Genre war ich auf "Sign Of Truth" richtig gespannt. Dionysus haben mit Olaf Hayer einen der, meiner Meinung nach, besten deutschen Sänger in ihren Reihen, der schon die Soloscheiben vom italienischen Drachentöter Luca Turilli und Treasure Seekers geile Hitcompilation "A Tribute To The Past" mit seiner Stimme veredelte. Mit Ronny Milianowicz (ex-Sinergy) als musikalischen Kopf der Band, kann man noch ein weiteres prominentes Mitglied vorweisen. Co-produziert wurde die Scheibe dann noch von Mastermind Tobias Sammet (Avantasia/Edguy), was natürlich auch sofort auf dem Cover vermerkt wurde. Klingt irgendwie nach einer absoluten Top-Band oder nach ´nem Metallbaukasten mit Boygroup-Casting ... Treffen wir uns mal obligatorisch in der Mitte. Mit "Time Will Tell" startet die Scheibe schon sehr gut durch, ein klassischer Uptempo-Song mit prägnanten Keyboards und einem mitreißenden Chorus. Feines Dingens, das! Der Band ist es gelungen noch einige solche Treffer zu landen. "Bringer Of Salvation" zum Beispiel, wo man den Knüppel etwas mehr kreisen lässt und auch das in guter Helloween/Edguy-Tradition stehende "Holy War", welches dank seines Refrains auch auf die Avantasia-Outputs gepasst hätte. Seine Ausnahmestellung zementiert Olaf in der Ballade "Don't Forget" mit seinem Gesang nochmals zusätzlich fest, er hat's halt drauf, der Bursche. Leider sind auch einige Tracks vertreten, die mich nicht wirklich überzeugen können. Das Titelstück zum Beispiel rauscht ohne großartige Höhepunkte an mir vorbei und auch "Pouring Rain" oder "Anthem (For The Children)" klingen relativ belanglos und verhindern, dass die Scheibe zum Überflieger wird. Da wir es hier ja aber mit einem Debut zu tun haben, wollen wir mal nicht so streng sein und der Band einen gelungenen Einstand bescheinigen. Bin bloß mal gespannt, ob Dionysus nun die feste Heimat von Olaf Hayer wird. Die Turilli-Soloscheiben haben ganz klar von seinem Gesang profitiert und man munkelt auch bereits von 'ner fertig eingespielten neuen Treasure Seeker-CD. Hoffentlich übernimmt man sich nicht und findet eine (Band)Familie wo man dazugehört. Na egal, wer neugierig auf Dionysus (Hieß so nicht der Gott des Weins? Soll uns das irgendwas sagen?) geworden ist, dürfte "Sign Of Truth" im gut sortierten Metal-Teil seines Plattenladens oder bei den gängigen Mailordern problemlos gegen seine "kaufstarken" Euros umtauschen können.
 
 

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