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von tk

DEAD TO FALL: The Phoenix Throne   (Victory Records)

Beim Anblick des Artworks vorliegender Scheibe werden Erinnerungen an die ukrainischen Folkmetaller HOLY BLOOD geweckt, allerdings hat die stilistische Ausrichtung der jungen Chicagoer DEAD TO FALL mit Folk Metal nun rein gar nichts zu tun. Man fährt die immer noch boomende Metalcore/Melody-Death-Schiene, jedoch wesentlich vertrackter und progressiver als etwa die Genrekollegen PURIFIED IN BLOOD. Musikalische Parallelen zu den frühen EXTOL oder den nicht mehr existierenden Holländern TEFILLA drängen sich ebenfalls auf, wenngleich man an die songschreiberische Klasse der Norweger dann doch nicht heranreicht.
Das Songmaterial von DEAD TO FALL ist phasenweise so sperrig und uneingängig ausgefallen, dass man sich spätestens nach Track sechs eine Pause gönnen sollte, um die noch verbleibenden 20 Minuten möglichst relaxt angehen zu können. Insbesondere das schleppende "Guillotine Dream" wabert über sechs Minuten lang schwerstverdaulich durch die Botanik, und wer mit von opponierenden Gitarrenläufen durchkreuztem Doom seine Schwierigkeiten hat, könnte spätestens hier schnell Kopfschmerzen bekommen. Zunächst wesentlich eingängiger, aber immer noch mit unzähligen Breaks durchsetzt, präsentiert sich das nachfolgende "Doom To Failure", das zwar im Mittelteil in einen ähnlich massiven Death-Doom-Brocken übergeht, aber mit einer schönen getragenen Melodie unterlegt wurde.
Als Totalausfall kristallisiert sich das Halbinstrumental "Corpse Collector" (Gesang lediglich als Hintergrundgeflüster) heraus, welches drei Minuten lang Stakkato-Monotonie in beispielloser Form bietet. Unerträglich. Die knallende Produktion entspricht zwar dem heutigen Standard, ist nach meinem Geschmack aber arg künstlich und zu synthetisch ausgefallen. Erstaunlich, dass die Jungspunde mit ihrem progressiven und nicht gerade bangertauglichen Sound in ihrer "brutal career" bereits 60000 Einheiten abgesetzt haben, wie man dem Label-Infosheet entnehmen kann. Wem OPETH oder EXTOL immer noch zu eingängig sind, findet in dieser jungen Amitruppe die Komplexität und Sperrigkeit, die genannte Acts vermissen lassen.
Kontakt: www.myspace.com/deadtofall, www.victoryrecords.com

Tracklist:
1. All My Heroes Have Failed Me
2. Womb Portals
3. Smoke & Mirrors
4. Servant Of Sorrow
5. Chum Fiesta
6. Guillotine Dream
7. Doomed To Failure
8. Corpse Collector
9. The Reptile Lord
10. Death & Rebirth
 




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