www.Crossover-agm.de CRYPT SERMON: Out Of The Garden
von tk

CRYPT SERMON: Out Of The Garden   (Dark Descent Records)

Als ich im Frühjahr 2015 beim Stöbern in den unendlichen Tiefen des WWW auf die US-amerikanischen Epic-Doom-Metaller CRYPT SERMON stieß, war ich erstmal "nur" positiv gestimmt. Fromme Doom-Metal-Acts mit betont old-schooliger Attitüde sind in den Staaten in recht überschaubarer Anzahl vorhanden. Als ich dann die ersten Songs hörte, haute es mich förmlich aus den Galoschen. Mit dem erhabenen Türöffner "Temple Doors" brechen schon sämtliche Dämme, denn sowohl in instrumenteller Umsetzung wie auch der gesanglichen Strahlkraft von Brooks Wilson, der einem Robert Lowe absolut ebenbürtig ist, wird hier ein magisches Doom-Metalbrett in die heiße Sommerluft genagelt, das mit seinen Gänsehautriffs jeden Doomkopp in den Wahnsinn treibt. Wer schon als Debütant solche Klassiker komponiert, gehört unzweifelhaft zu den Großen des Genres. "Heavy Riders" hätte in dieser Form auch auf TROUBLEs Album "Psalm 9" stehen können. Erstaunlich, wie sich die Band auf die essentiellen Zutaten des Doommetals konzentriert ohne altbacken oder retro zu tönen. "Byzantium" produziert mit seinen tonnenschweren Riffs, seiner Intensität und Dramatik Gänsehautschauern am Fließband und lässt einen anbetend vor den Boxen niederknien. Ich zitiere an dieser Stelle gern mal eine Stimme aus dem Rock-Hard-Forum zum Songmaterial der Mannen aus Philadelphia: "Was ich grad bei Youtube gehört habe, hat mich total an den Hoden gepackt. Großartige, raffinierte und erhabene Melodien, die einen zerlegen. Der Sound klingt auch schön organisch und luftig ..." Den Vogel abgeschossen hat das Quintett aber mit dem Tränentreiber "Into The Holy Of Holies". Den Hörer erwarten knappe acht Minuten emotionalen Wahnsinns, der akustisch verträumt beginnt und sich im Verlaufe zu einem dramatischen Epos steigert, das von Riffs und Melodien eingerahmt wird, die einfach nicht von dieser Welt sind. Sollten CRYPT SERMON zukünftig auf diesem hohen Niveau weiter musizieren, gehört ihnen der Doom-Metal-Thron. Die Malta-Connection möge mir verzeihen. Für Fans alter CANDLEMASS, TROUBLE, SOLITUDE AETURNUS und PAGAN ALTAR ist diese Scheibe eine Pflichtanschaffung. Die Erstpressung in rotem Vinyl war bereits nach wenigen Wochen ausverkauft und selbst die reguläre CD-Ausgabe ist auch bei Spezialhändlern nicht mehr überall erhältlich. Doom-Maniacs, die die Platte also noch nicht in ihrer Sammlung stehen haben, sollten sich sputen.
Bandkontakt: http://cryptsermon.bandcamp.com/releases, www.facebook.com/cryptsermon, www.darkdescentrecords.com

Tracklist:
1. Temple Doors
2. Heavy Riders
3. Byzantium
4. The Will Of The Ancient Call
5. Into The Holy Of Holies
6. The Master's Bouquet
7. Out Of The Garden




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