(Liljegren Records/Doolittle Group)

Aus dem NARNIA-/REINXEED-Umfeld kommen die schwedischen Melodic-Metaller CHARLIE SHRED, die 2012 ihr gleichnamiges Debutalbum auf den Markt warfen, seitdem aber nichts mehr von sich hören ließen. Es mag auch damit zusammenhängen, dass Tommy Johansson ein Jahr später eine längere Schaffenspause eingelegt hat, die wohl immer noch andauert. Zumindest von REINXEED hat man nach ihrem "A New World"-Album keine Neuigkeiten mehr vernommen, während NARNIA kurz vor Fertigstellung ihres neuen Albums stehen. Was den Hörer erwartet, dürfte nach den eingangs erwähnten Referenzen klar sein: eingängiger Melodic Metal der neo-klassischen Schule, spieltechnisch exzellent umgesetzt und mit einer Reihe technischer Kabinettstückchen gespickt. Nach einem kurzen Intro legt das fromme Quartett mit dem sehr eingängigen "Panic" los, das sämtliche Trademarks des Melodic Metal in sich vereint. Auch die zum Einsatz gekommenen Keyboards drängen sich nie in den Vordergrund und haben ausschließlich unterstützenden Charakter. Saitenhexer Tommy zeigt einmal mehr, warum er die perfekte Alternative ist, wenn Calle Grimmark gerade mal nicht greifbar ist. Das flotte Stück "Tainted Inside" habe ich als meinen persönlichen Favoriten auserkoren, da es neben exzellenten Riffpassagen auch eine markante Melodie enthält, die sich sofort in den Gehörgängen festbeißt. Phasenweise tönen die Schweden wie eine härtere Ausgabe der deutschen Band DARK SKY, gerade auch in punkto Melodien und Backgroundgesang. Lediglich der etwas künstlich wirkende Drumsound und die bisweilen mit zu viel Hall aufgenommenen Leadvocals kann man als Kritikpunkte anführen. CHARLIE SHRED erfinden das Rad nicht neu, setzen Altbewährtes aber technisch hervorragend um. Einen Originalitätspreis werden sie damit nicht gewinnen, Genrefreunde aber dennoch gewinnen können.
Bandkontakt: www.facebook.com/charlieshred, www.doolittle.se

Tracklist:
1. Arise
2. Panic
3. Death Comes To All
4. The Rose
5. Tainted Inside
6. Time To Die
7. The Ancestors Guide
8. Game Over
9. Welcome To Hell
10. Fall Down

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