www.Crossover-agm.de BRASS CONNECTION: Majesty Gold - Majesty Highlights
von rls

BRASS CONNECTION: Majesty Gold - Majesty Highlights   (Gerth Medien)

Über die generelle Herangehensweise der Majesty-Serie lese man am einfachsten im Review zu "Majesty 2" nach - sie trifft logischerweise auch auf die vorliegende CD zu, denn wie man bereits am Titel vermuten konnte, handelt es sich um eine Best Of. Nun finden sich allerdings einige Merkwürdigkeiten. Einesteils wäre die Sinnhaftigkeit einer Best Of nach nur vier Platten in Frage zu stellen, gesteigert noch durch den Fakt, daß die hier zu hörenden 20 Tracks nicht mal alle vier Platten abdecken, sondern lediglich von den ersten drei Teilen stammen - "Majesty 4 - Gospel And More" bleibt komplett außen vor. Die 20 Tracks bringen es außerdem auf nicht einmal 57 Minuten Spielzeit, was zwar für eine Kassettenedition eine gute Zeit wäre, aber auf einer CD doch noch etwas Raum bis zur Erreichung der Speicherplatzkapazität läßt. Beim genauen Hinschauen erkennt man dann aber einen interessanten Fakt: Waren die bisherigen CDs aus Bearbeitungen englisch- und deutschsprachiger (meist) neuerer Glaubenslieder gemischt zusammengesetzt, so finden sich unter den Highlights bis auf "Bahnt den Weg", "Hevenu Schalom" und vielleicht noch "Bino Batata" (prüfe das, wer das Original kennt) ausschließlich englischsprachige Songs wieder - ob es alle englischen Exempel der drei CDs sind bzw. welche fehlen, sollten Besitzer der Volumes 1 und 3 nachprüfen, zu denen der Rezensent nicht gehört. Die stilistische Palette reicht vom traditionell ausgerichteten Bläsersatz zu "Nearer, Still Nearer" (den auch die Kapelle auf der Titanic schon hätte spielen können, wenn Produzent und in diesem Falle auch Arrangeur Jochen Rieger damals schon gelebt hätte, und der auch Herrn Kuhlo sicherlich ein anerkennendes Nicken hätte entlocken können - mit knapp vier Minuten haben wir damit außerdem auch einen der längeren Tracks der CD vor uns) bis hin zum dominierenden, leicht angeswingten und häufig jazzkapellenunterstützten Sound, der durch seine Dominanz der CD wie schon Vol. 2 eine gewisse Gleichförmigkeit, die man im positiven Sinne aber auch Homogenität nennen könnte, verleiht. Da es sich hier aber im wesentlichen um "Arbeitsmaterial" für die zugehörigen Noteneditionen handelt, ist dieses Problem als nicht allzu schwerwiegend anzusehen, zumal man an der Einspielprofessionalität wie am Sound keine Abstriche machen muß und Hits wie "Shine, Jesus, Shine" auch in dieser Form jede Menge Hörspaß machen. Außerdem lockert gerade "Hevenu Schalom" trotz seiner nicht mal einminütigen Spielzeit mit seiner frechen jüdischen Melodik und Harmonik die CD im zweiten Drittel recht wirkungsvoll auf. Daß die 1987er Schnulze "One Moment In Time" (Whitney Houston; auch 1988er Olympiasong) für den Rezensenten in seiner derzeitigen emotionalen Situation eine ganz besonders harte Herausforderung darstellt, dafür können Brass Connection ja nichts (und auch nichts, daß die CD nun gerade jetzt auf dem To-Do-Stapel liegt). Jedenfalls gehören dankenswerterweise fast alle der 20 Songs zu den Highlights, also zu den Songs, bei denen arrangementseitig wenig bis keine Fragen respektive Wünsche offenbleiben - wir erinnern uns, daß es da auf "Majesty 2" auch einige wenige Gegenbeispiele gab. Die Gegenbeispiele reduzieren sich hier im wesentlichen auf "Amazing Grace", das durch das Drumming eher gestört als bereichert wird (daß es auch anders geht, beweist gleich im Anschluß "Highland Cathedral", wo der marschtrommelartige Sound dem Stück einen speziellen Dramatikfaktor verleiht - sowas wie die Blechbläserantwort auf Grave Diggers "Tunes Of War" sozusagen). Daß keinerlei Bonustracks, Alternativversionen oder sonstige bei Best-Ofs Kaufanreize setzen sollenden Specials verbraten wurden, ist in diesem Fall als Positivum zu werten, denn wer die ersten drei Majesty-Teile komplett im Schrank stehen hat, braucht nicht wegen eines oder einer sonstigen kleinen Anzahl unbekannter Tracks einen ganzen Haufen bereits bekannter ein zweites Mal zu kaufen. Für Einsteiger in die Welt des Majesty-Kosmos ist die CD aber auch nicht so richtig geeignet, da wie erwähnt fast ausschließlich die anglophone Seite des Projektes berücksichtigt wird. Wer allerdings gerade die betont haben wollte, ist mit "Majesty Gold" gut bedient.
Kontakt: www.gerth.de

Tracklist:
Peace, Joy And Love
Let There Be Praise
Majesty
It's Me, O Lord
One Moment In Time
Nearer, Still Nearer
Swing Low, Sweet Chariot
Shine, Jesus, Shine
How Majestic Is Your Name
Let Us Break Bread Together
Bino Batata
He's Got The Whole World
Hevenu Schalom
Lean On Me
Bahnt einen Weg
Amazing Grace
Highland Cathedral
I'm Crying In The Chapel
Soon And Very Soon
Amen



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