www.Crossover-agm.de BLOODGOOD: Dangerously Close
von tk

BLOODGOOD: Dangerously Close   (B. Goode Records/Doolittle)

Das Jahr 2013 neigt sich allmählich dem Ende entgegen und dürfte für den Anhänger christlich geprägter Metalbands eines der besten überhaupt gewesen sein. Wie schon SACRED WARRIOR beglückten nämlich auch BLOODGOOD nach 22 Jahren die Gemeinde mit einem neuen Album und legten bei der Christmas Rock Night in Ennepetal einen kurzen, aber fulminanten Live-Auftritt hin. Zudem kredenzte uns das Zugpferd STRYPER mit "No More Hell To Pay" eines der besten Alben im Melodic-Metal-Sektor überhaupt und präsentiert sich heute stärker denn je. Nun stellten BLOODGOOD im Vorfeld der neuen Veröffentlichung "Dangerously Close" bereits klar, dass sie sich aus musikalischer Sicht weniger auf die metallische Frühphase und mehr auf den groovenden Hardrock im Stile von "All Stand Together" konzentrieren werden. Ein pures Metalalbum a la "Detonation" konnte also von vornherein ausgeschlossen werden. Nichtsdestotrotz sind auch die Metalelemente aus dem BLOODGOODschen Sound nicht gänzlich verschwunden und schimmern phasenweise immer wieder durch. STRYPER-Axeman Oz Fox ist aus der Band inzwischen nicht mehr wegzudenken und ergänzt mit seinen Licks den glänzend aufspielenden Paul Jackson perfekt. Les Carlsen, der erst vor wenigen Wochen den Tod seines Sohnes zu verkraften hatte, präsentiert sich trotz seines fortgeschritten Alters gesanglich immer noch in Topform und drückt mit seinem einzigartigen Organ den Songs den sprichwörtlichen Stempel auf. Mit dem Groove-Metal-Stück "Lamb Of God" treten die Seattleaner gleich mal den Beweis an, dass sie immer noch mitreißende Songs mit toller Instrumentierung komponieren können. Die etwas schnellere Nummer "Run Away" ist ein schnörkellos nach vorne gehender Melodic-Hardrocker, der mit einem klassischen Mitsing-Chorus beste auditive Unterhaltung bietet. Der schleppende Praise-Hardrocker "Child On Earth" erinnert mit seinem orientalischen Touch stark an LED ZEPPELINs Stück "Kashmir", während das schnelle "Bread Alone" wiederum die Headbanger-Fraktion bedient. "Run The Race" ist in seiner Grundausrichtung etwas moderner gehalten, brilliert im letzten Drittel aber mit einem entfesselten Gitarrensolo. Auf die Ballade "Crush Me" hätte ich allerdings verzichten können, da sie eher zu den schwachen Nummern des Song-Repertoires gehört. Mit dem extrem sperrigen und gesanglich verfremdeten "In The Trenches" werde ich auch nach dem x-ten Durchlauf nicht warm, während mich "Man In The Middle" und "The Word" begeistert mitwippen und mitsingen lassen. Unterm Strich bleibt somit ein gutklassiges Comeback-Album, das trotz weniger kompositorischer Schwächen mit typischen BLOODGOOD-Trademarks zu gefallen weiß und die Band somit wieder ins Gespräch bringen wird. Gespannt sein darf man darüber hinaus auf die im Frühjahr 2014 anstehenden Deutschland-Gigs und die Video-Dokumentation "In The Trenches Of Rock & Roll". Live sind BLOODGOOD nach wie vor eine Macht und können mit den Großen des Genres mühelos mithalten.
Bandkontakt: www.bloodgoodband.com, www.facebook.com/bloodgoodband, www.doolittle.se

Tracklist:
1. Lamb Of God
2. Run Away
3. Child On Earth
4. I Will
5. Bread Alone
6. Pray
7. I Can Hold On
8. Run The Race
9. Father Father
10. Man In The Middle
11. Crush Me
12. In The Trenches
13. The Word
 




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