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Bloodgood   06.12.2013   Ennepetal, Haus Ennepetal
von tk

Nach unglaublichen 22 Jahren sind die frommen Hard 'N Heavy-Urgesteine BLOODGOOD mit einem neuen Album zurück und feierten ihre Release-Party mal gleich auf altehrwürdigem deutschen Boden. Im Rahmen der Christmas Rock Night bekam die Seattle-Legende Gelegenheit, Songs der neuen Scheibe "Dangerously Close" sowie ihre alten Hits zu präsentieren. Auf das weitere musikalische Programm soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden, da es für Rockfans der klassischen Schule schlicht und ergreifend ungenießbar war. So verbrachte ich den Abend im Haus Ennepetal im Kreise einiger alter Weggefährten, die ebenfalls ausschließlich zum BLOODGOOD-Gig angereist waren.

Bloodgood auf der Talkstage
Den Talk mit der Band auf der Talkstage übernahmen im übrigen Marc Piras und Christian Liljegren, der im Auftrag der Doolittle Group, dem europäischen Vertriebspartner der Band, aus Schweden angereist war, um seine musikalischen Idole zu promoten. Der Talk geriet denn auch zu einer spaßigen Runde, bei der die ein oder andere deutsche Übersetzungsvariante für so manchen Lacher sorgte. Zwischendrin durften dann Paul Jackson zur Gitarre und Les Carlsen, Oz Fox und Michael Bloodgood zum Mikro greifen, um "Never Be The Same" akustisch zu intonieren, das auch meinerseits herzergreifend mitgeträllert wurde. Wie man allerdings einen kleinen verwinkelten Raum mit Tischen und Stühlen so zustellen kann, dass noch weniger Platz für die Besucher als ohnehin schon vorhanden ist, bleibt wohl ein organisatorisches Geheimnis der Festival-Verantwortlichen.

Bloodgood  Bloodgood

Bloodgood  Bloodgood
Erst kurz vor Mitternacht hatte das lange Warten ein Ende und die fünf Recken enterten unter tosendem Beifall die Bühne, um standesgemäß mit "Out Of The Darkness" den ersten Hammer auszupacken. Mit einer immensen Spielfreude und einem druckvoll ausgewogenen Livesound zauberte der Fünfer wie schon bei den Legends-Of-Rock-Auftritten eine magische Atmosphäre ins Hallenrund, die förmlich zu greifen war. Les Carlsen präsentierte sich trotz seines hohen Alters sowohl körperlich wie auch gesanglich in Topform und überzeugte abermals mit einer packenden Performance. Kernstück eines jeden BLOODGOOD-Auftritts ist und bleibt der Viererpack "Eat The Flesh", "Holy Fire", "Crucify" und "Messiah", der wenige Wochen vor dem Weihnachtsfest fast schon österliche Vorfreude verbreitete. Das Saitenduo Paul Jackson/Oz Fox harmoniert nach wie vor bestens und ergänzt sich in Rhythmus und Melodie perfekt. Man muss vor Oz Fox den Hut ziehen, dass er der Band bereitwillig zur Verfügung steht, denn sein Terminkalender dürfte seit dem "zweiten Frühling" seiner Hauptband STRYPER voller geworden sein. Michael Bloodgood mimte den lässigen Tiefton-Spezialisten, was insbesondere beim neuen Track "Lamb Of God" zur Geltung kam. Lediglich der mit Megaphon gesanglich verfremdete schleppende Rocker "In The Trenches" wollte an diesem Abend nicht so recht zünden. Daneben spielte man seit längerer Zeit mal wieder den stampfenden Sing-Along-Klassiker "Seven" und den melodischen Epikrocker "Top Of The Mountain", der sich besonders im letzten Drittel zu einem instrumentellen Feuerwerk entwickelte. Mit dem finalen Knaller "Black Snake" vom selbstbetitelten 1986er Album gab die Band noch mal alles und katapultierte die Fans in den siebten Metalhimmel. Eine echte Zugabe gab es leider nicht mehr. Angesichts der musikalischen Klasse der Band, ihres Status innerhalb der frommen Metalszene muss man es fast schon als Dreistigkeit des Veranstalters werten, erst für den Headliner des Abends vollmundig zu werben, ihm dann aber gerade mal 60 Minuten Spielzeit zu gewähren. Frust und Freude hielten sich in dieser Nacht bei den Fans somit die Waage. Im Frühjahr 2014 bekommen BLOODGOOD während ihrer Europa-Tour dann hoffentlich Gelegenheit, sich mit einem längeren Set den Fans zu präsentieren. "Danke!" an Bretti für die Bereitstellung der Bilder.

Setlist:
Out Of The Darkness
Child On Earth
Eat The Flesh
Holy Fire
Crucify
Messiah
Seven
Run Away
Top Of The Mountain
Lamb Of God
In The Trenches
Black Snake

Fotos: Markus Brettinger



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