www.Crossover-agm.de BELICA: For All
von tk

BELICA: For All   (Megahard Records)

Ob die Brasilianer Belica (die sich ehemals Völlig Heilig schimpften) mit ihrer neuen Tonkonserve Musik "Für alle" abgeliefert haben, möchte ich zu Beginn meiner Bewertung mal dahingestellt sein lassen. Fakt ist, dass der Sixpack aus Londrina eine musikalische Weiterentwicklung vollzogen hat, weg vom schnörkellosen ProgPowermetal hin zu einer stilistischen Erweiterung, ohne dabei die roots zu verleugnen. Der Opener "Life's Victory" mag diesen Eindruck erstmal nicht bestätigen, denn hier wird wie schon auf dem Vorgänger-Album "Looking For The Light" gepowermetalt was das Zeug hält, das nachfolgende "Mistake" ist ein atmosphärisches Epic-Metal-Stück, irgendwo zwischen Queensryche und Sacred Warrior einzusortieren, doch schon "Little London" könnte man in die Schublade funkrocklastigen Metal stecken, denn dieser Track ist in der Tat ziemlich gewöhnungsbedürftig, wenn auch von hoher musikalischer Qualität. Mit dem sich anschließenden 70s angehauchten "Give Me Strength" konnte ich mich auch erst nach mehrmaligem aufmerksamen Hören anfreunden - keine Ballade, aber auch kein Metalsong, hat irgendwas Poppiges. Schwachpunkt bei Belica bleibt nach wie vor Sänger Helio D'Tarso, der recht verkrampfte und unharmonische Gesangslinien fabriziert und sich in manche Tonlagen eher hinquälen muss. Immerhin schaffen es Belica mit "God Is The Heart Of The World" als Neuauflage - erstmals erschienen auf der '98er EP "Power Of God" - das Ruder wieder herum zu reißen. Die nachfolgenden Stücke können sich durchaus sehen lassen. Besonders "Fight Girl" brilliert mit kerniger Gitarrenarbeit und erinnert mich an Bride zu "Kinetic Faith"-Zeiten.
Also, "für alle" dürfte diese Scheibe nicht unbedingt geeignet sein, wer sich aber trotz der hier genannten Schwachpunkte eine kreative und talentierte, im christlichen Glauben verwurzelte Metalband geben möchte, ist mit Belica gut beraten.
Kontakt: www.belica.com.br
 




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