www.Crossover-agm.de ARIJA: Geroi Asfalta - 20 Ljet
von rls

ARIJA: Geroi Asfalta - 20 Ljet   (CD-Maximum)

Die Praxis, Klassikeralben am Stück live aufzuführen, hat in den letzten Jahren etliche Exempel gesehen, und diese Entwicklung ist natürlich auch nicht an Rußland vorbeigegangen: Arija, die immer noch größte Metalband des Landes, beschlossen, das 20jährige Veröffentlichungsjubiläum ihres dritten Albums "Geroi Asfalta" als Anlaß für eine Tour mit einer Komplettaufführung aller sechs Songs in der vorgegebenen Reihenfolge zu nehmen, und da man solch einen Moment natürlich auch für die Ewigkeit festhalten muß, wurde der Auftritt am 3. April 2008 im Lushniki-Palast in Moskau mitgeschnitten und als DVD und Doppel-CD veröffentlicht, wobei sich beide in der Tracklist nicht unterscheiden und der Rezensent, der lediglich die beiden CDs vorliegen hat, nicht sagen kann, ob sich noch irgendwelches Bonusmaterial auf der Bildscheibe befindet. Dafür wird man dort auch optisch Zeuge einer temporären Wiedervereinigung der besonderen Art. Die erste CD bestreitet die damals aktuelle Arija-Besetzung, die zweite mit der erwähnten "Geroi Asfalta"-Komplettwiedergabe aber zumindest partiell die Besetzung, die damals das Studioalbum einspielte. Drummer Maxim Udalow, damals nach dem Album ausgestiegen, ist ja schon seit 2002 als festes Mitglied wieder zur Band zurückgekehrt, aber für diese Konzerte konnten Wladimir Cholstinin und Witali Dubinin sogar Waleri Kipelow überreden, wieder ans Mikrofon zurückzukehren, und in "Geroi Asfalta" und "Mjortwaja Sona" kommt zur Komplettierung der alten Besetzung sogar Gitarrist Sergej Mawrin auf die Bühne, wobei Besitzer der DVD oder Menschen mit Fuchsohren feststellen können, ob der etatmäßige Zweitgitarrist Sergej Popow während dieser Songs die Bühne verlassen hat oder die Band mit drei Gitarren agierte. Kipelow singt jedenfalls auf der kompletten zweiten CD, die neben den sechs "Geroi Asfalta"-Tracks noch die Zugaben "Igra S Ognjom" und "Schtil" enthält, wobei der 2008 zur Stammbesetzung gehörende Artur Berkut auf der Bühne bleibt, hier und da Backing Vocals singt und gelegentlich auch im Duett mit Kipelow agiert, was bildnerisch auf der Rückseite der CDs festgehalten ist. Die erste CD singt Berkut komplett selbst, also auch die drei Songs aus der Kipelow-Ära, allesamt nicht auf dem gerade mal ein Jahr zuvor mitgeschnittenen Vorgänger-Livealbum "Pljaskaja Ada" enthalten gewesen, als da wären "Antikrist" vom "Krow Sa Krow"-Album, "Raskatschajet Etot Mir" vom "Igra S Ognjom"-Album (typische zweistimmige Leadgitarren im furiosen Hauptsolo!) und das zurückhaltend-hymnische "Oskolok L'da", dessen Studiofassung auf "Chimera" zu finden ist. Der Rest der ersten CD besteht neben einem klassischen Intro aus Material der Berkut-Ära: zweimal hochgradig bejubelte und fleißig mitgesungene "Krestschenije Ognjom"-Bewohner (der von mandolinenartigen Klängen eingerahmte Titeltrack, bei dem DVD-Besitzer wiederum sehen können, ob Wladimir Cholstinin dort eine reale Mandoline spielt oder die Klänge auf seiner Gitarre simuliert, und "Kolisei") sowie drei Songs vom aktuellen Studioalbum "Armageddon": der flotte Opener "Poslednij Sakat", das experimentelle "Metschenij Slom" und das im Gegensatz zur prächtigen Studiofassung live irgendwie nicht so richtig zünden wollende Epos "Krow Koroljei". Aber schon hier herrscht eine Bombenstimmung im Saal, die sich beim Erklingen des Intros zu "Na Sluschbje Sily Sla" natürlich noch potenziert. Und so gerät die ganze zweite CD zur Feierstunde: Die Songs sind heute noch genauso klasse wie zwei Dekaden zuvor, und man freut sich, neben den drei regelmäßig in den Livesetlisten auftauchenden Beiträgen, nämlich dem Titeltrack, "Uliza Ros" und "Ballada O Drewnerusskom Woinje", auch die drei anderen einmal live zu hören. Erfreulicherweise ist Kipelow auch noch gut genug bei Stimme, um eine hochklassige Umsetzung gewährleisten zu können, wenngleich man ganz zum Schluß, als es in "Schtil" nochmal rapide in die Höhe geht, doch merkt, daß er auch nicht jünger wird. Macht nichts: Das Gesamtbild erzeugt große Freude bei jedem Freund traditionellen Metals und sollte die Frage "Mußte denn schon wieder eine Arija-Liveplatte sein?" problemlos mit "Ja, sicher!" beantworten können.
Kontakt: www.aria.ru

Tracklist:
CD 1:
Intro
Poslednij Sakat
Raskatschajet Etot Mir
Kolisei
Metschenij Slom
Krestschenije Ognjom
Antikrist
Oskolok L'da
Krow Koroljei

CD 2:
Na Sluschbje Sily Sla
Geroi Asfalta
Mjortwaja Sona
1100
Uliza Ros
Ballada O Drewnerusskom Woinje
Igra S Ognjom
Schtil
 




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