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Alias Eye   03.03.2007   Mannheim, Jugend-Kulturzentrum Forum, Jazzkeller
von Marco Magin

Das Ticket zur Veranstaltung
Zur Veröffentlichung ihrer dritten Scheibe "In Focus" luden Alias Eye zu einer Release-Party ins Mannheimer Forum der Jugend ein. Zur Erinnerung, da seit dem letzten Longplayer "A Different Point Of You" von dem Quintett aus dem Rhein-Neckar-Raum nicht mehr viel zu hören gewesen ist: Alias Eye waren unter anderem mit Saga unterwegs, haben bis dato live wie auch mit ihren Platten noch nie enttäuscht, zählen musikalisch mit zum Besten, was in Deutschland in puncto Rockmusik so aktiv ist - und müßten schon längst in einer anderen Liga spielen. Doch zurück zu diesem Gig Anfang März. Knapp hundert Interessierte, Fans, Bekannte und Verwandte freuten sich auf diesen Abend, darunter neben dem Verfasser dieser Zeilen auch noch sein knapp achtjähriger Sohn, für den Alias Eye sein erstes Rockkonzert bedeuteten. Der Gig stand unter dem Motto Release-Party für "In Focus", aber glücklicherweise präsentierten Alias Eye an diesem Abend ein breites Spektrum ihres bisherigen Schaffens. Ich stehe total auf "Field Of Names" und "A Different Point Of You" und habe mich - trotz aller Klasse - mit "In Focus" lange Zeit schwer getan. Das hat sich nach x Hördurchgängen nun gelegt, aber zu dem Auftritt war ich dennoch äußerst skeptisch, wie denn Alias Eye die Tracks mit dem geänderten Arrangements von "In Focus" live präsentieren würden und ob das mit dem restlichem Songmaterial überhaupt passen würde. Und eines vorweg: Die Jungs haben's gepackt, denn zwei Stunden lang zogen Alias Eye alle in ihren Bann, so daß nicht nur ich mich fragte, warum die Truppe nach so vielen Jahren immer noch quasi ein Geheimtip ist. Alle wirkten auf der Bühne absolut natürlich, beherrschten ihr Metier absolut perfekt, kamen sympathisch ohne Ende rüber, wirkten überzeugend - sollten also summa summarum auf der Erfolgsleiter längst etliche Stufen weiter nach oben geklettert sein.

Vytas Lemke an der Quetschkommode  Der hübscheste Moment des Konzerts: Gastsängerin Anna-Sabrina

Der Kleinste wie immer hinterm Schlagzeug ganz groß: Ludwig Benedek  Matthias Wurm, der neue Gitarrist

Ein Duett zum Abschluss  Philip Griffiths, die Stimme von Alias Eye
Unterlegt von einem astreinen Sound starteten Alias Eye mit "I'm Your Lie", dem Opener des aktuellen Streiches, um danach mit "Hybrid" gleich zum Debüt von 2001 zurückzukehren. Und diese Wechsel durchzogen den kompletten Auftritt: "History Lesson", "Fake The Right", "Tragic Song", "The Great Open", "Hold On", "A Clown's Tale", "The Readiness I All" nebst vielen anderen Stücken: Alias Eye sprangen zwischen ihren drei Platten hin und her, wobei alle Songs perfekt zueinander paßten - das Konzert somit wie aus einem Guß gewesen ist. Und daß dabei das eine oder andere ältere Stück 'ne Spur härter oder mit dreckigeren Riffs rüberkam, war sicherlich dem neuem Gitarristen Matze Wurm zu verdanken, der als Nachfolger für Matthias Richter - übrigens auch im Publikum - mehr als Ersatz ist. Der vielseitige Shouter Philip Griffiths hat die Musik quasi im Blut, ist sein Vater doch der ehemalige Frontmann der 70ies-Legende Beggars Opera; Matze Wurm spielte vielseitig ohne Ende; ohne Tastenmann Vytas Lemke wären Alias Eye austauschbar ohne Ende; Tieftöner Frank Fischer sowie Schlagzeuger Ludwig Benedek straften alle diejenigen Lügen, die von Baß und Drums nur als Rhythmus-Sektion denken. All dies ist Anfang März Garant dafür gewesen, daß wir einem denkwürdigem Abend beiwohnen durften, der mit vorzüglichen Titeln wie "Field Of Names" und "Enlighten Them" ein wunderbares Ende nahm.

Alias Eye: Geschafft aber glücklich nach dem tollen Konzert

Die Setlist von Alias Eye

Fotos: gl






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