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Gideon    19.05.2001     Pegau, Laurentiuskirche
von rls

Mensch, das hätte ich doch fast vergessen, daß Gideon live auch noch richtig abrocken können! Geschlagene vier Jahre ist's her, daß ich das letztmalig erleben durfte (zur 10jährigen Geburtstagsfeier mit Jesus Crew), und seitdem hatte ich lediglich halbakustische Sets zu hören bekommen. Die waren zwar auch alles andere als von schlechten Eltern, aber eben anders, widerspiegelten hauptsächlich den getrageneren Aspekt in den Gideon-Kompositionen, wohingegen die Erzgebirger diesmal dem Rock'n'Roll-Bär Freilauf gewährten, den dieser in den Kompositionen schon vorangelegt bekommen hat. Trotz zumeist beschaulichen bis mittleren Tempos trieb Drummer Enrico seine Mitstreiter immer wieder vorwärts, und die Saitenfront drängte glattweg Markus' Keyboards etwas in den Hintergrund. Wie bereits beim letzten Semiakustikgig in Chemnitz hatte der Vierer eine abwechslungsreiche Setlist zusammengeleimt, in der sich erfreulich viel Altmaterial befand (obwohl sicher jeder Anwesende, so ihm die Band vorher schon bekannt gewesen sein sollte, den einen oder anderen Track vermißt haben dürfte - meinereiner zum Beispiel "Geisterfahrer") und der im Neuigkeitsspektrum wiederum bis zu den noch nicht versilberten "Rennst" und "Geiler wär's schon, wir hätten mehr Geld" reichte. Die Balladen hatte man mit Ausnahme von "Sometimes" (bei dem Markus' Stimme in den Hochlagen diesmal etwas gequält rüberkam) als Block zusammengefaßt, wobei "Maskenball" den erwarteten höhepunktösen Tränendrücker darstellte, obwohl dieser Track in lauschiger Clubatmosphäre noch einmal an Qualitäten zulegt. "Jesus On The Main Line" wurde gesangstechnisch vom leider nur etwa 30köpfigen Publikum lautstark unterstützt, die Messages kamen klar und ehrlich, das Motto der neuen CD "Wichtig." prangte als Backdrop in der Kirche, und nach "Heiligabend" (dessen Szenario man problemlos auf jeden anderen Tag des Jahres übertragen könnte) beglückten die Jungs mich als bekennenden Liebhaber der erzgebirgischen Volksseele in altbewährter Weise mit Anton Günthers Kultklassiker "'s is Feierobnd" (wieder in der Version ohne Fermaten auf die "obnd"-Silben - trutzdem schie). Nur der "Boogie", sonst eigentlich eine sichere Livebank, kam diesmal etwas eigenartig rüber, da Heiko mit seiner Sechssaitigen ein wenig zu viel experimentierte. Ansonsten ein gelungener traditionsrockiger Abend, nach dessen 90 Minuten sich alle bedauern lassen dürfen, die den Ephoraljugendtag, als dessen Abschluß der Gig fungierte, bereits nach dem Jugendgottesdienst verlassen hatten. Pech gehabt, Leute ...
 
 




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