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10 Jahre Gideon + Jesus Crew    7. 06. 1997    Dorfchemnitz, Turnhalle
von rls

Kaum zu glauben, aber wahr,
nun sind sie schon zwanzig Jahr´,
zehn die einen, zehn die andern.
Mensch, wie doch die Jahre wandern!

Neunzehnhundertsiebenundachtzig:
In Dorfchemnitz´ Szene macht sich
Rockmusik vom Feinsten breit,
und nach gar nicht langer Zeit
kennen Vater, Mutter, Sohn
Jesus Crew und Gideon.
Neunzehnhundertsiebenundneunzig:
Beide Jubilare freun sich
über alle Gratulanten,
Freunde, Schreiber und Bekannten;
viermal hundert an der Zahl
standen wartend in der Hall´.
Kurz vor acht war´s dann soweit,
und drei halbe Stunden Zeit
hatt´ die Crew, um uns zu zeigen,
daß sie wollen höher steigen
auf der Leiter der Erfolge,
und das treue Fan-Gefolge
hüpfte auf und hüpfte nieder,
kannte auch den Text der Lieder,
ließ den Spaß sich nicht verderben,
als die Technik mußte sterben,
weil in irgendeinem Drahte
eine Phas´ gefehlet hatte.
Steffen Schürer an den Tasten
malträtierte seinen Kasten,
die zwei Herren an den Saiten
taten mehr als nur begleiten,
Thomas an den Felln und Becken
brauchte niemand aufzuwecken,
und das Pünktchen auf das i
setzte schließlich dann noch sie:
Doris Mittelbach, Frontmaus,
sieht nicht nur phantastisch aus,
sondern singt auch mit Verlaub,
daß zu Eis erstarrt der Staub,
klar wie eine Felsenquelle;
Küßchen von hier auf die Schnelle!
Von der ersten Scheibe "Leben"
wurde einiges gegeben,
doch noch ein Stück besser machen
sich ein paar der neuen Sachen;
"Könige" zum Beispiel hat
Potential zum Hit doch glatt!
Pflichtzugabe schließlich war
"Es geht wieder los", ganz klar.
Megastimmung in der Halle,
und zufrieden waren alle,
nur der dichtende Idiot
wünschte sich noch´s "Lied vom Tod".
Kurz gesagt: Es flog die Kuh
beim Konzert der Jesus Crew.

In der Umbaupause krauchten
viele vor die Tür und rauchten -
zu verhindern unsern Tod
war herinnen Rauchverbot.
Gideons Job war recht schwer,
denn die Leute war´n nicht mehr
jung und frisch wie zu Beginn,
sondern schwitzten vor sich hin,
und statt wilden Headbangtänzen
hielt die Stimmung sich in Grenzen.
Gideon doch, frisch und heiter,
rockten einfach munter weiter,
und nur ein paar Lieder später
sang und hüpfte wieder jeder.
Allerdings war stellenweise
Heikos Mikrofon zu leise.
Taten die Gitarren röhren,
war er manchmal kaum zu hören.
Thomas Feist bemerkte noch,
Andreas´ Schlagzeug würde doch
viel zu wenig Druck verbreiten,
doch das muß ich arg bestreiten.
Setlisttechnisch gab´s aus jeder
Schaffensperiodenfeder
eine Handvoll Tracks zu hören.
In den Zeiten, als die Gören
wie der Dichter noch nicht glaubten,
mal was andres als verstaubten
DDR-Beat zu ergattern,
ließen´s Gideon schon knattern,
schrieben Songs wie - gebt fein acht -
das verspielte "Sterne der Nacht".
Mit den Rockern auf "ZeitZeichen"
konnt´ die Truppe viel erreichen,
und so mancher  neuer Song
tut verdienen Atténtion.
Anderthalb der Stunden machten
Gideon Dampf, und es krachten
die Parketthölzer der Halle,
weil die Leute hüpften alle,
und ein Lied von Anton Günther
für des Erzgebirges Kinder
schloß den Set, doch die erprobten
DiscogängerInnen tobten
sich zur "Christothek" noch aus,
nur ein paar, die fuhrn nach Haus.

Somit bleibt dem Herrn zu danken
für den glorreichen Gedanken
dieser Feier, und zu bitten,
diese Bands noch zu behüten,
daß die Herren und die Damen
lang noch weitermachen. Amen!
 






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