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Testify
von mst anno 2001

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Testify

Wenn von christlicher Musik in Plauen die Rede ist, kommt man an Testify nicht vorbei. Durch viele Live-Auftritte gelang es der Band, ihren Namen mehr zu etablieren. Testify besteht aus Stefanie Hendel (voc, Querflöte), Niko Baumann (voc), Sabrina Kaiser (dr), Natalja Tscherwinski (keys), Benjamin Olsson (b), Heiko Müller (git), Norbert Dude (Lichttechnik) und Markus Stöß (Tontechnik). Sie stellten sich nach einem Gig im Plauener Café Shelter den neugierigen Fragen.

Testify

Erzählt uns doch mal etwas darüber, wie lange es Testify gibt und wie es zur Bandgründung kam!

Heiko: Extrem schwierige Geschichte. Wir haben 1994 als Lobpreisband angefangen. Das war in Schleiz/Thüringen und es war fast keiner der aktuellen Besetzung dabei. Ich konnte damals 2 oder 3 Akkorde auf der Gitarre spielen. Wir haben dort im Teeny-Kreis gespielt, bis der zu groß war und die Leiter sagten, wir teilen den Kreis jetzt in Große und Kleine(ich nehme an Jüngere und Ältere - Anm. mst). Der große Kreis bestand aus 10 Leuten, davon waren 8 in der Band. Da wir aber nicht vor nur 2 Zuschauern spielen wollten, kam dann unser Schritt als Rockband an die Öffentlichkeit. Das muß so 96 gewesen sein. Zu der Zeit ist dann Benjamin eingestiegen. Viele kleine Auftritte folgten, also wenn z.B. jemand aus dem Teeny-Kreis Konfirmation hatte oder auch mal bei 'ner Taufe. Dann ist unser Schlagzeuger ausgestiegen, das war eine coole Geschichte. Er geht auf die Bühne zum Mikro und sagt: "Das ist das letzte Lied, das ich mit der Band spiele." In unserer Band wußte vorher niemand etwas davon. Das war ziemlich krass. Mit der neuen Besetzung am Schlagzeug hat sich dann auch die Musik verändert. Irgendwann wurden die Auftritte etwas größer, und es gab ziemlich viele Umbesetzungen in der Band. Als Niko hinzukam, hat er angefangen die Melodien zu schreiben und es kristallisierte sich die Band Testify heraus, die man heute kennt. Es kam noch Stefanie als Sängerin dazu, Sabrina am Schlagzeug seit mittlerweile 3 Jahren und Natalja am Keyboard. Ihre Vorgängerin Kristin steht nach wie vor voll hinter Testify, sie ist nur ausgestiegen weil sie ein Jahr in England war und jetzt neben dem Studium nicht mehr so viel Zeit aufbringen kann. Diese Besetzung existiert jetzt ungefähr ein Jahr und das war unser bestes Jahr. Wir gehören als Band der Michaelisgemeinde in Plauen an.

Wie beschreibt man den typischen Testify-Stil?

Niko: Angefangen hat alles sehr alternativ. Wobei es sich in letzter Zeit mehr Richtung Deutschrock entwickelt hat. Es ist trotzdem alles sehr vielfältig, wir haben einen Reggae dabei, einige Raps, eigentlich für jeden etwas außer für die Raver und so.

Ihr seid in Plauen relativ gut bekannt und habt hier auch öfters Konzerte. Wo habt ihr sonst noch Konzerte und was waren eure persönlichen Höhepunkte?

Benjamin: Die Konzerte in Plauen werden immer weniger, weil wir hier einfach schon zu oft gespielt haben. Ein Höhepunkt war auf alle Fälle das Saxstock '98, das war Sachsens Freakstock und war echt lustig. Es waren einige Punk-Bands dabei, wir sollten als erste Band spielen und waren schließlich die letzte. Andere Highlights waren sicherlich das Chemnitzer Stadtfest und das Konzert in Leipzig zur Friedensandacht. In Pulsnitz zum Pulsival wurden wir von mehreren Bands ausgewählt und konnten dort spielen. Das Konzert zum Jesus House in Markneukirchen war gut und auch eins beim Offenen Abend in Mülsen St. Micheln. Hatten wir sonst noch Höhepunkte? Ach ja, "Let It Be", das war ein von uns organisiertes Konzert in Plauen, zusammen mit New Life und war ein voller Erfolg.

Testify bedeutet "bezeugen". Warum habt ihr den Namen gewählt und erzählt uns in diesem Zusammenhang gleich etwas über eure Texte!

Heiko: Also ich kann etwas über den Namen sagen. Als wir einen Namen suchten, kam unser damaliger Schlagzeuger und sagte ihm geht das Wort Testify nicht mehr aus dem Kopf, er weiß allerdings nicht was es bedeutet. Also haben wir nachgesehen, Testify = bekennen, bezeugen, und dachten, das ist cool, das hat Gott für uns ausgewählt, das soll Name und Programm werden. Das merkt man auch an unseren Texten. Wir haben sehr radikale Texte. Das finden manche Veranstalter und Leute die uns hören zwar nicht so toll, aber wir wollen diesen Weg weitergehen, weil uns das wichtig ist. Wir haben Texte wie "Ich will abhängig sein von Dir" und "Be my God", mein persönliches Lieblingslied. Unsere Texte bezeugen alle, daß wir Jesus nachfolgen wollen.

Testify-Niko

Wer ist bei Euch zuständig für Musik und Texte?

Niko: Also, ich bin zuständig für den musikalischen Kram, entwickle Lieder und Melodien und das wird zum größten Teil auch so angenommen. Manchmal gibt es Differenzen, aber das ist kein Problem. Die Texte schreibt hauptsächlich Heiko. In letzter Zeit hatte ich öfter mal einen Refrain fertig und Heiko schreibt den Rest. Mir haben auch schon Leute aus meiner Klasse Texte gegeben, die ich gut verarbeiten konnte.

Gibt es von Euch schon irgendwelche veröffentlichte Songs, sprich Demo oder CD?

Benjamin: Demo ist ein Problem bei uns. Wir haben zwar einen Live-Mitschnitt, da sind wir aber mit dem Sound nicht zufrieden. Wir hatten vor im Februar eine Produktion zu machen, leider hat das Studio kurzfristig abgesagt, das nächste auch und das nächste dann auch noch. Wir suchen momentan ein Studio, das uns kostenmäßig unterstützen würde. Unser Lied "Abhängig" ist auf dem Sampler "Frisch gepresst" vom Landesjugendpfarramt, 2. Auflage des Samplers, das 6. Lied glaube ich (stimmt, hab's kontrolliert - Anm. mst). Mehr gibt es momentan von uns nicht.

Welche musikalischen Vorbilder habt ihr?

Natalja: Musikalische Vorbilder? Ich habe keine. Nein, wirklich nicht!

Sabrina: Also, ich war früher mal Kelly-Fan, war auf vielen Konzerten, aber Vorbilder habe ich auch keine.

Stefanie: Ich war auch mal Kelly-Fan, habe aber auch keine Vorbilder.

Benjamin: Siggi Bohnert hat einen sehr coolen Stil am Bass. Vorbilder im musikalischen Bereich sind für mich noch Per Höglund und dann natürlich Delirious? und DC Talk.

Niko: Mir fallen bestimmt viele ein. Prägend war für mich das Flevo-Festival in Holland und da vor allem Bands wie The Violet Burning. Die waren mir vorher total unbekannt. Ansonsten noch Bands wie Fono und Delirious?.

Heiko: Das ist für die Band sehr schwer zu sagen, da ja Niko die Melodien schreibt. Also, die Phase die Niko gerade durchmacht, die erlebt auch die Band. Mir geht es von den Bands her wie Niko. Jars Of Clay vielleicht noch und natürlich Delirious?, wo mir auch die Art wie sie die Texte schreiben sehr gut gefällt.

Was macht ihr neben der Musik?

Niko: Ich gehe noch zur Schule und bin gerade dabei mein Abi zusammenzuschustern, das wird auch ganz gut, denke ich.

Heiko: Alter Streber! Ich studiere Mathematik und Religion.

Natalja: Ich bastel auch an meinem Abi herum.

Sabrina: Wahrscheinlich bin ich die spießigste in der ganzen Band. Ich habe gerade eine Banklehre in der Raiffeisenbank begonnen. Mein Chef ist sehr musikalisch und fragt schon immer nach unserer Band.

Stefanie: Ich mache gerade eine Ausbildung zum Sozialassistent und habe vor in 2 Jahren Religionspädagoge zu machen.

Benjamin: Also, ich werde erstmal Norbert und Markus abhandeln, die beide nicht da sind. Sie sind beide in der Schule, Markus in der 11. Klasse und Norbert in der 10. Klasse. Ich mache momentan eine ABM als Sozialhelfer im Jugendcafe "Shelter", das ist ganz witzig.

Könnt Ihr Euch vorstellen, daß die Band einmal mehr als ein Hobby von Euch wird?

Niko: Ich kann mir nicht vorstellen, daß da mehr draus wird. Momentan schon durch das Studium und auch Familie ist mir einfach mehr wert.

Heiko: Grundsätzlich halte ich alles für möglich, was Gott mit uns vor hat. Wenn Gott das sagen würde, würden wir das sicherlich tun, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er das tut.

Stefanie: Wenn ich Benny heirate, dann habe ich nur noch Bassboxen in meiner Wohnung stehen. Das muß ich akzeptieren, aber so richtig touren möchte ich nicht.

Für welche Art von Veranstaltung kann man Testify buchen?

Chor: Alles!!!

Niko: Unser 1. Ziel ist, daß wir in einem Jahr im Sommer erstmal Schluß mit der Band machen. Bis dahin hätten wir gern alle Schulden los. Das 2. Ziel ist folgendes: Wir haben uns ja einiges an Technik geleistet und möchten hier an dieser Stelle einen Aufruf machen. Und zwar an junge Leute im Raum Plauen, so zwischen 11 und 15 Jahren. Da suchen wir für jedes Instrument und für den Gesang jemanden. Wir würden Euch an den Instrumenten anlernen und ihr könntet mit unserer Technik durch die Lande ziehen. Wenn ihr also Bock habt Musik zu machen und Gott zu verkündigen, dann meldet Euch!

Heiko: Wir würden Euch auch beim Songwriting und Texten anleiten, weil wir wissen, daß es am Anfang sehr kompliziert ist und wir ganz allein dastanden. Wir suchen also keine fertigen Bands, die sich nur die Technik ausleihen wollen, sondern junge Leute mit wenig Erfahrung und viel Motivation!

Und jetzt noch ein spontanes Schlußwort, das alle, die das Interview lesen, Euch im Gedächtnis behalten!

Sabrina: Amen!!

Benjamin: Wir bedanken uns bei der Tischlerei Häckel in Trieb für die Unterstützung!

Niko: Ich hoffe, daß die christliche Szene in Deutschland aufwacht und sich bekennender und radikaler zeigt. Momentan fehlt einfach einiges an guten Bands. Nichts gegen Bands wie Ararat, die da sind, aber es könnten einfach mehr sein.

Danke für das Interview. Wenn ihr also eine Band sucht, die eine ziemliche Stilbreite hat und eine klare Aussage, dann meldet euch doch bei Testify. Ich habe sie als nette und natürliche junge Leute kennengelernt, mit denen das Interview Spaß machte und in einer sehr entspannten Atmosphäre ablief.
Meldet Euch bei: Benjamin Olsson, Theumaer Str. 3, 08529 Plauen, 03741/440288, 0173/3564970, www.TheTestifyband.de








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