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SEVEN: Break The Chains
von rls

SEVEN: Break The Chains   (Loud N' Proud Records)

"Majestic Power Metal" nennt das Label das, was Seven in den zehn Songs auf "Break The Chains" von sich geben, und das kann man durchaus so stehenlassen. Ein meist im treibend-schnellen Spektrum, aber unter der Grenze zum Speed angesiedeltes Grundtempo sorgt für mächtig Drive in den Kompositionen - metallische Marschmusik sozusagen, besonders in "Today The March Begins", wo ein richtiger klassischer Marschrhythmus drunterliegt. Das schwedische Quartett dürfte darüber hinaus Running Wild nicht nur vom Hörensagen kennen und auch mit den skandinavischen Viking Metal-Truppen vertraut sein, denn deren Hymnencharakter findet sich bei Seven auch und wird durch mächtige Chöre in den Refrains unterstützt. Im Gegensatz zu beispielsweise Thyrfing oder Mithotyn kreischt sich Seven-Mikroinhaber Wiktor allerdings nicht die Stimmbänder aus dem Hals und das Frühstück aus tieferen Regionen, sondern singt wunderbar warm und klar in mittelhohen Tonlagen, wobei er mich mehr als einmal an Thunder Riders John Blackwing erinnert. Man versteht somit auch, was uns der Schwede mitteilen möchte, und kann feststellen, daß es sich in fast allen Texten um Freiheitsdrang dreht, wie er sich seit vielen Jahren immer wieder Bahn brach. Der Titelsong "Break The Chains" etwa könnte zur Hymne aller Unterdrückten avancieren, wenn sie entschlossen sind, die Tyrannei auf revolutionäre Weise abzuschütteln, wohingegen der Opener "Silence My Voice" die Situation beschreibt, in der sich etwa die Gesinnungsgenossen von Wolf Biermann in der DDR befanden. Großartigster Song und damit Anspieltip des auch optisch ansprechenden Scheibchens (das Frontcover zeigt das Gemälde "The Raft Of Medusa" von Theodore Gericault, das im Louvre zu Paris hängt) ist das achtminütige "One With The Land", wo man besonders beim heroischen Schlußteil nicht umhinkann, Flagge zu hissen und Habachtstellung einzunehmen. Loud'N'Proud Records sind leider einige Zeit nach der Veröffentlichung vom Pleitegeier gefressen worden, und die Band hat sich aufgelöst; die Nachfolgeband der Rhythmusgruppe nannte sich Last Temptation, und vielleicht kann man auf www.lasttemptation.net noch etwas Neues in Erfahrung bringen.
 




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