www.Crossover-agm.de THUNDER RIDER: Tales Of Darkness And Light
von rls

THUNDER RIDER: Tales Of Darkness And Light   (Eigenproduktion)

Speziell im südeuropäischen Underground scheinen Thunder Rider schon ziemlich bekannt zu sein, wenn ich die mir vorliegende Pressemappe so ansehe. Und es ist höchste Zeit, daß diese begabte Band auch hierzulande nicht nur absoluten US Metal-Kennern ein Begriff bleibt. Die Montrealer Truppe hatte bereits Ende der 80er Jahre ein Minialbum namens "Death To Death" veröffentlicht, und dessen sechs Songs plus zwei neue wurden jetzt auf vorliegender CD re-releast. Und man sollte sich nicht von dem nicht sehr einladenden Cover abschrecken lassen (warum habt ihr nicht das Motiv von den Aufklebern genommen?), denn musikalisch hat diese CD absolut keinen Schwachpunkt. Probleme bereitet mir nur die stilistische Einschubladisierung. Könnte der Opener "Death To Death" (der uns mit einem metallisierten Mozart begrüßt) auch auf Black Sabbaths "Headless Cross" oder gar "Heaven And Hell" stehen (speziell das Gitarrensolo erinnert stark an das des Titelsongs erstgenannter Scheibe), so sind auf den Folgesongs allenfalls noch gelegentliche Parallelen zu Dios Früchachtziger-Schaffen herauszuhören. Die Vergleiche zu Marillion und den Heroes del Silencio, die mein geschätzter Kollege Sascha Blach (durch den ich erst auf Thunder Rider aufmerksam wurde) zog, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Mir fiel nur eine Band ein, an die Songs wie "Electric Chair" oder "Executioner" ein wenig erinnern, nämlich Brocas Helm zu "Into Battle"-Zeiten (kennt die noch jemand?). Songs wie "For Christ's Sake" oder "Blackwing" (schönes Flötensolo!) hätten die aber auch nie geschrieben. Ihr merkt schon, Thunder Rider klingen relativ eigenständig, was auch für John Blackwings Stimme (irgendwo zwischen Messiah Marcolin, Leszek Szpigiel zu Crows-Zeiten und diversen klagenden Gothic Rock-Timbres liegend), mit der er den Kampf zwischen Gut und Böse aus christlicher Sicht besingt, zutrifft. Am besten gefällt mir übrigens das knapp achtminütige "Galaxy", das ein hohes Emotionspotential aufweist und (nicht zuletzt aufgrund der Flöte) als kanadische Antwort auf Rainbows beste Ballade "Rainbow Eyes" durchgeht, im Gegensatz zu dieser aber einen Energieausbruch aufweist. Bevor ich hier noch einen Roman über jeden Song schreibe, spreche ich lieber eine dringende Kaufempfehlung aus und bin gespannt, ob die für nächstes Jahr geplante CD das Qualitätslevel dieser ja nicht mehr ganz taufrischen Songs halten kann. Mit ein bißchen Glück haben Hellion Records, PF 14 45, 25504 Itzehoe, noch ein paar Exemplare auf Lager (einfach mal anfragen), anderenfalls laßt euch von John Blackwing, PO Box 1341, Station H, Montreal, Quebec, Canada H3G 2N3 'ne Preis- und Merchandisingliste ins Haus schicken.
 




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