www.Crossover-agm.de MY DEEPEST INNER: Generation X
von rls

MY DEEPEST INNER: Generation X   (Eigenproduktion)

Das Cover verbreitet eine ähnliche Stimmung wie das der neuen Machine Head-Scheibe "The Burning Red", und die Schweisser hatten mal ein vergleichbares Motiv. Damit sind zwei Eckpfeiler der Musik von My Deepest Inner auch schon abgesteckt. In Gestalt von Sepultura kommt noch ein dritter hinzu, wobei hiermit allerdings weniger deren letztes traditionell-thrashiges Album "Arise" (1991) gemeint ist, wie man aus der Tatsache, daß My Deepest Inner früher mal Arise hießen, schließen könnte, sondern eher die "Chaos A.D."-Phase der Brasilianer. Will meinen: Neo Thrash Metal heißt das Gebot der Stunde auf den insgesamt 20:43 min laufenden vier Songs dieses Silberlings, allerdings ist im Vergleich zu diversen Protagonisten dieses Genres eine stärkere Melodiebetonung festzuhalten, was besonders an den beiden längeren Songs, namentlich "No Time To Loose" und "Generation X", deutlich wird. Benny Reule singt zwar ziemlich rauh, kotzt sein Mikro aber nicht voll, tönt an einigen Stellen gar richtig melodiös, und ein paar hohe Backingvocals, die auch auf einer Traditionsmetalscheibe nicht deplaziert wirken würden, kann man auch noch ausmachen. Herr Reule ist es auch, der für die mal mächtig bratenden, ab und zu kurz hendrixenden und bisweilen gar liebliche Melodien erzeugenden Gitarren verantwortlich ist. Darunter legen Drummer Armin Dürl (das ist übrigens der Mensch, der auch für die erwähnten Backingvocals zuständig ist) und Bassist Jörg Kußmaul (Musikername des Monats!) einen abwechslungsreichen Rhythmusteppich, der sich mal dahinschleppt wie Nutellaboris in der Sahara zum R'activ-Kühlschrank, streckenweise stampfend losmarschiert wie unsereiner vor 15 Jahren bei der Maidemonstration, mitunter stakkatoartig losdonnert wie das deutsche Trommelfeuer bei der Schlacht von Sedan anno 1870 und an einigen Stellen schlußendlich auch progressiv für Irrungen, Wirrungen sorgt. Besagte Abwechslung ist dann wohl auch der Grund dafür, daß der Silberling nicht so eindimensional klingt wie viele seiner Neo-Thrash-Brüder und damit auch nicht deren hohen Einschläferungsfaktor aufweist, wobei zu beachten bleibt, daß es sich nur um eine Mini-CD handelt und My Deepest Inner mir somit erst noch beweisen müssen, ob sie auch über die Distanz eines Full-Length-Silberlings überzeugen können oder sich dort eher als Gittalun-Ersatz "profilieren" (das Debüt "Burn All Flags" ist mir leider nicht bekannt). Alles andere als schlaftablettig sind auf jeden Fall die Lyrics ausgefallen, besonders die zum Titeltrack, die in sehr interessanter Weise die Feelings der sogenannten Generation X darstellen und die auch irgendwie in Beziehung zu denen von "God Of My Own" zu stehen scheinen, falls der verzweifelte Protagonist der letzteren besagter Generation entstammen sollte. Ich habe zwar das Gefühl, daß My Deepest Inner live noch wesentlich intensiver rüberkommen könnten als auf Platte, aber für Freunde neuartigen Thrash Metals ist "Generation X" sicher kein Fehlkauf, und wer die Old School-Schiene bevorzugt, legt sich halt die auch auf diesen Seiten reviewte Stahlträger-CD zu und ignoriert das My Deepest Inner-Motto "Guten Moshen!" Zu ordern gibt es "Generation X" gegen Einsendung von 15 DM bei Jörg Kußmaul, Raiffeisenstraße 27, 74343 Hohenhaslach. Im Internet findet man das Trio unter http://come.to/mdi, und emailen an mdi@topmail.de kann man auch noch.
 




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