(Siege Of Amida)

Dolles Teil, dolles Teil. Whitechapel packen auf ihrem Debüt eine wirklich massive Soundfaust aus, die einem 32 Minuten lang wiederholt ordentlich in die Fresse knallt. Der britische Fünfer ist tief im brutalen Death Metal verwurzelt, ergänzt seinen musikalischen Quell jedoch um erfrischende Einflüsse aus anderen Spielarten extremen Musizierens: Grind ist sehr gut vertreten ("The Somatic Defilement", "Alone In The Morgue"), ein Quäntchen Melo-Death schwedischer Prägung, hier und da angeschrägter Frickelstahl ("Prostatic Fluid Asphyxiatio") und zu guter Letzt auch etwas Metalcore. Letzterer äußert sich neben manchen gesanglichen Entgleisern Richtung Hardcore in zwei, drei Breakdown-ähnlichen Passagen ("The Somatic Defilement", "Vicer Exciser"), die der Rezensent aufgrund seiner Metalcore-Paranoia allerdings in jede Band hineininterpretiert, welche erst nach 2005 auf der Bildfläche erschienen ist - und Whitechapel existieren erst seit 2006. Vorsicht also mit dieser Einschätzung! Anyway, das Ergebnis überzeugt eh ohne Abstriche. Tracks wie "Prostatic ..." oder das unwiderstehliche "Festering Fiesta" (brutales Schlussriff) sind echte Bretter, die neben ordentlich Lärm auch mit Nuancen glänzen, welche das wiederholte Anhören immer noch interessant machen. Da die Band auch tempotechnisch alle Regionen von etwas schnellerem Doom bis Cryptopsy-Geprügel ebenso konsequent abdeckt wie Sänger Phil Bozeman die Palette zwischen infernalischem Gekreische und Harmonizer-Geröchel, sehe ich keinen Grund, "The Somatic Defilement" nicht jedem Todesmetaller ans Herz zu legen, der mit in der einen oder anderen Hinsicht vergleichbaren Acts wie Dying Fetus, Aborted, Cephalic Carnage oder auch Akercocke etwas anfangen kann.
Kontakt: www.whitechapelmetal.com

Tracklist:
1. Necrotizing
2. The Somatic Defilement
3. Devirgination Studies
4. Prostatic Fluid Asphyxiatio
5. Fairy Fay
6. Ear To Ear
7. Alone In The Morgue
8. Festering Fiesta
9. Vicer Exciser
10. Articulo Mortis

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