www.Crossover-agm.de DAVY VAIN: In From Out Of Nowhere
von gl

DAVY VAIN: In From Out Of Nowhere   (Locomotive Music / Soulfood)

Das kommt nicht gerade häufig vor: Eine Wiederveröffentlichung eines Albums, welches bei Ersterscheinung (vor 6 Jahren!) kaum zur Kenntnis genommen wurde. Im Jahre 2000 in San Francisco auf dem Kleinstlabel Jackie Rainbow Records (?) lediglich in den USA veröffentlicht unter dem Namen des Sängers, deutet es auf ein Soloalbum des Mannes mit der einzigartigen mitreißenden Stimme hin. Doch irgendwie ist es doch ein weiteres VAIN-Album, wenn Jamie Scott Gitarre spielt, der (spätere) Drummer der Band Louie Senor an Bord ist und Ashley Mitchell wie gehabt den Bass bedient. Fehlt noch einer und hier hat RUFFIANS-Gitarrist Craig Behrhorst bei 4 Tracks ein Gastspiel (Nice shirt, Craig!) und veredelt gleich nach dem mitreißenden Opener "Push Me Over" das zweite Stück mit gefühlvollem E-Bow-Spiel.
Auch auf diesem Album werden (bzw. korrekterweise wurden) wieder besinnliche, ruhige Töne angeschlagen, in "Electric", das sanft dahingroovt und besser reinläuft wie "Turn To Sand" auf dem neuen VAIN-Album "On The Line". Locker flockig beginnt "Come On Now", der Song wirkt elegant und wie immer durch Davys Stimme hat der Song ein großes Plus zu verzeichnen und wurde übrigens in Triobesetzung (Davy selbst an der Gitarre) eingespielt. Wie auch "New York" (nur einfach, deswegen kein Cover), was eher unauffällig ist. Richtig durchgestartet wird wieder bei "Sugar Shack", einem Cousin von "Aces" vom Debut "No Respect" (1989), also ein gut abgehender Rocker und Davy macht wieder richtig Alarm.
Das erneut langsame "Trinity" hindert irgendwie den Flow des Albums, beim längsten und m.E. schlechtesten Stück verzettelt man sich in Geplänkel. Dies wird wieder egalisiert mit dem abschließenden Trio toller Songs, so dass diese Platte in ihrer Gesamtheit noch einen Tick besser als die aktuelle VAIN zu bewerten ist. Und übrigens ist "Not Your Space Man" auch kein Cover des One Hit Wonders BABYLON ZOO, sondern eine klasse Eigenkomposition. "Capsule" beendet die LP mit Stil und Klasse und incl. eines kleinen Instrumental-"Ghost"-Tracks.
Die Songs wurden 1:1 von der USA-Version von vor 6 Jahren übernommen und kein Bonus-Song addiert, so dass die Platten identisch sind. Vielleicht hatte ich ja Unrecht, und es wurden doch einige Einheiten abgesetzt, dass diese Platte aus dem Nichts plötzlich auftaucht und nun in Europa regulär erscheint. Man kann hoffen auf eine Rückkehr der Band nach Deutschland, nachdem sie lediglich einmal zu einem Mini-Konzert von einem mutigen Privatveranstalter 2004 nach München eingeladen wurden.
Bandkontakt: www.davyvain.com
Labelkontakt: www.locomotivemusic.com

Tracklist:
Push Me Over
Fly Again
Yellow
Electric
Come On Now
New York
Sugar Shack
Trinity
In From Out Of Nowhere
Not Your Space Man
Capsule





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