www.Crossover-agm.de V.A.: Hollywood Hairspray Vol. 5
von gl

V.A.: Hollywood Hairspray Vol. 5   (Perris Records / US-Import)

Als hätten sie es gehört: Wurde bei Vol. 4 von uns noch die mangelnde Aufmachung kritisiert, kommt die neueste Ausgabe des Samplers aus Houston, Texas nun mit Farbcover und gescheitem Produktinfo. Was, das Cover soll voll Klischee sein? Quatsch, so laufen bei uns in Mannheim alle Frauen rum, sogar meine 90-jährige Nachbarin.
Eröffnet wird der bunte Reigen mit dem Schweden CHRIS LANEY (Gitarrist von der Band ZAN CLAN) und wenn da nicht der Zinny im Background dieses klasse Sleaze-Songs zu hören ist, dann weiß ich auch nicht.
Das Lied "Hearts On Fire" von der Band HOLLYWOOD (wie originell) aus Schweden könnte auch ein unveröffentlichter Song von ALYSON AVENUE sein, gefällt mir klasse, der weibliche Gesang und die fröhliche Stimmung auf dem einzigen hier als AOR zu betitelnden Song.
DIRTY RIG haben einen gewissen Kory Clarke in ihren Reihen, und wer die späteren Alben von WARRIOR SOUL kennt, weiß, was ihn da erwartet: Dirty Rock'n Roll mit wütendem Gesang.
Gehen wir nach Italien zu den RADIOVIPERS, eingängig und gut produziert bläst ihr "Pusher" aus den Boxen. Die BASTARDZ aus Brasilien wollen "Pills" und ihr Sänger hat einen early Bon Scott-Touch und sie hauen einen Stakkato-Track raus. Und sie sind nicht die einzige Band aus diesem Land, auch SNOW mit dem längsten Titel (5 Minuten) sind Brasilianer und bieten einen PRETTY BOY FLOYD-ähnlichen Song, guter Glam Stuff.
THE DEADTHINGS aus Australien sind "Forever Damned" und benützen einen Slogan, den Steevi Jaimz einst prägte: Damned if I do, Damned if I don't. Gar nicht AC/DC und ROSE TATTOO-like, aber nicht minder groovig und erdig rocken die Aussies.
SWEET CHEATER haben nichts mit der gleichnamigen alten Bremer Band um Mick Sebastian (heute ETERNAL REIGN) gemein, sondern kommen aus den USA, auch in Ordnung, ihr Song mit einem Vince Neil(aber besser!)-orientiertem Sänger, hab ich heute 'nen guten Tag oder ist die Qualität dieses Samplers tatsächlich besser als beim letzen Mal?
GUNSHY sind auch Amis, wieder cooler Refrain und 80er Gefühl vermittelnd, also es ist traurig, dass das alles hier Untergrundgeschichten sind ...
Die zweite Chance erhalten ON PAROLE aus Schweden, die von mir bei Vol. 4 als "etwas monoton nicht überzeugend" charakterisiert wurden. Und sie nutzen sie mit dem kürzesten Track (2:14) mit THE CULT-Anleihen (gesangsbezogen) und guten Backing-Chören.
JACK VIPER und NICE'N'SLEEZY kommen beide aus Großbritannien. Bei ersteren hat der Sänger die Nacht zuvor durchgezecht und direkt danach im Studio das belanglose Lied eingesungen, der 1. Song, der mir absolut nicht gefällt, der Refrain hört sich schrecklich an. Letztgenannte haben - klar - die "Rock'n Roll Addiction", mit Kochtopf-Geklöppel wird der etwas bessere Song eingeleitet - und komisch, auch diese Band leidet unter einem schwachen, farblosen Sänger.
ALTER EGO X - diesen Namen hat sich die Band aus Niederlande gegeben, und der Gesang ist schon parodistisch zu nennen: Zuerst ein überbetonender Sprechgesang voll in den Vordergrund gemischt, dann ein Brian Johnson on speed, der irgendwas von "Mini-Skirt" faselt, die Band vergisst man zwar nicht, sie gefällt mir aber auch nicht.
Aus der Schweiz rocken SILVER DIRT in einer rock'n'rolligen Mischung aus Schweizer Bands wie BLOODY SIX und SHAKRA daher.
Ihre Liebesgeschichte verbraten die BACKSEAT SUPERSTARS unter den Zuhörern und das hätte auch auf der 1. BRITNY FOX stehen können.
Den Abschluss machen die "geraden Gabeln" (hä?) aus Amiland mit der Aufzählung ihrer 4 Hobbys und der Song beginnt mit einem Schnaufer und ist musikalisch eher bescheiden bis Durchschnitt und poltert auch etwas holprig daher, obwohl das Gurgelgeräusch mittendrin schon wieder ulkig ist.
Labelkontakt: www.perrisrecords.com

Tracklist:
1. Chris Laney: Instinct Animal (Sweden)
2. Hollywood: Hearts On Fire (Sweden)
3. Dirty Rig: Suck It (USA)
4. RadioVipers: Pusher (Italy)
5. Bastardz: Pills (Brazil)
6. The Deadthings: Forever Damned (Australia)
7. Sweet Cheater: Dancin On My Grave (USA)
8. Gunshy: Hold On To Your Dreams Tonight (USA)
9. On Parole: Midnight In Her Eyes (Sweden)
10. Jack Viper: Merry Go Around (UK)
11. Alter Ego X: Devil Woman (Netherlands)
12. Silver Dirt: Go! She Said (Switzerland)
13. Backseat Superstars: Love Story (USA)
14. Snow: Razorblade Kiss (Brazil)
15. Nice 'N' Sleezy: Rock 'N' Roll Addiction (UK)
16. Straight Fork: Women, Whiskey, Weed & Lies (USA)



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