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von ta

TWISTED INTO FORM: Then Comes Affliction To Awaken The Dreamer   (Sensory/Lasers Edge)

Den Verlust von Spiral Architect noch immer nicht verkraftet? Dann kennst du Twisted Into Form noch nicht.
Vermutlich beginnt jede Rezension egal welchen Schreibers und egal in welchem Heft mit diesen Worten. Der Einfluss des Frickelstahls von Spiral Architect auf die Musik von Twisted Into Form ist aber auch unleugbar. So vertrackt, mit einer solch selbstverständlichen Gleichberechtigung jedes einzelnen Instruments neben dem Gesang (man beachte auch den schön mittigen, prägnanten Bass), mit dieser einzigartigen Mischung aus verschrobenen Musizierteppichen, die Jazz, Fusion und Metal zusammenführen, und darauf solchen mitreißenden Gesangslinien, die mit enorm viel Herz vorgetragen werden - man kommt um den Vergleich einfach nicht herum. Twisted Into Form sind mit (Ex-)Mitgliedern von Spiral Architect und Extol besetzt und sind nicht ganz so heavy wie diese beiden Bands; und im Gegensatz zu ersterer wagen sie es auch, gelegentlich einen 4/4-Takt anzuschlagen; und immer dann, wenn Spiral Architect völlig durchdrehen - werden Twisted Into Form ruhig, melancholisch, nehmen sich plötzlich zurück. Die Dynamik mancher Songs ist schlicht atemberaubend. Wer einmal das wahnsinnige "The Thin Layers Of Lust And Love" gehört hat, diese fernöstlichen Melodien und diesen Mittelteil, den man nur noch supersmooth nennen kann, dem muss gleichermaßen Herz wie Hirn aufgehen. Wer nicht ab der allerersten Sekunde vom genial arrangierten "Erased" eine meterdicke Gänsehaut über den Rücken ziehen fühlt, ist beinahe um eine Erfahrungslücke zu bedauern. Wer sich nicht hat hineinfallen lassen in diese sphärische, entspannte Ruhe, wie sie plötzlich über "House Of Nadir" einbricht - ich weiß es nicht. Diese Platte ist sicherlich genau das, was der Prog-Hasser als seelenloses Gefrickel bezeichnen wird. Mag er, setzt man ihm "Manumit" vor, dürfte er ohnehin nach einer Minute dem Herzinfarkt erlegen sein und dann hat die Nerverei ein Ende. Ja, das ist Prog ohne Ende. Ja, das ist manchmal anstrengend. Ja, das ist technischer Hochleistungssport. Aber das lebt und hat Seele. Das ist Musik, die zelebriert, nicht nur dahingespielt wird.
Für mich ist "Then Comes Affliction To Awaken The Dreamer" das stärkste Progressive Metal-Album des Jahres 2006.
Kontakt: www.lasersedgegroup.com, www.lasercd.com

Tracklist:
1. Enter Nothingness
2. Instinct Solitaire
3. Torrents
4. The Thin Layers Of Lust And Love
5. Tear
6. Manumit
7. The Eluter Kings
8. Erased
9. House Of Nadir
10. Coda



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