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SERAPHIM: The Equal Spirit
von gl

SERAPHIM: The Equal Spirit   (Magnum Music/Arise/SPV)

Ein äußerst exotisches Teil ist bei mir gelandet: Eine Band aus Taiwan, die ihre zweite CD letztes Jahr in Taipei aufgenommen, in Schweden gemixt und in Finnland gemastert hat! Als ob das noch nicht außergewöhnlich genug ist, wohnt die Sängerin nun mittlerweile in Leipzig! Grundsätzlich wird diese Band wohl immer mit NIGHTWISH verglichen werden, denn Sängerin Pay hat eine ähnlich ausgebildete (klassische Opern-) Stimme wie Tarja und bewegt sich nahezu immer in hohen und höchsten Stimmlagen. Was einem hier auf die Nerven geht, ist ein röchelnder Hund, der grunzend und bellend seinen "Gesang" beisteuert - leider nicht nur auf einem Song, sondern auf drei Vierteln der Platte. Im ersten Song, der mir mit seiner progressiv-komplexen Art, den Breaks und Tempowechseln recht gut gefiel, taucht er noch nicht auf. Doch dann im 2. Stück vermutete ich plötzlich, der CD-Spieler sei defekt: Ein tief japsendes Wildschwein, das gerade abgestochen wird - so hören sich diese "Death-Grunts" an, auch noch technisch verfremdet! Das wird dann leider auch noch auf die Spitze getrieben - in einem Song abwechselnd: sie legt schön vor mit engelsgleichem Gesang, dann bellt er unten zurück mit einem Growlen. Gegensätze ziehen sich ja angeblich an, mir gefällt es nicht. Ansonsten erinnert die musikalische Grundstimmung hier an die FATES WARNING-Alben "Perfect Symmetry" und "Parallels" - also durchweg in Moll gehaltenes Liedgut und Refrains oder eingängige Parts sind hier auch nicht zu entdecken. (Also, wenn die Refrains von "Deep" oder "My Heart Is Dying" nicht eingängig sind, weiß ich auch nicht mehr weiter ... - Anm. rls) Spieltechnisch sehr versierte Musiker, die kein Problem haben sehr schnelles Material perfekt darzubieten. Auf "Vanishing Destruction", einem der besseren Stücke, wird dann kurioserweise ein gewisses Avantasia-Feeling verbreitet (erinnert musikalisch daran). Das viel zu lange Album klingt dann wunderschön aus mit klassischen Streicherparts und lässt einen zwiespältigen Eindruck zurück - einerseits musikalische Kompetenz und schöner hoher Gesang, andererseits dieses Gegrunze eben. (Es soll auch CrossOver-Redakteure geben, die dieses Album für einen absoluten musikalischen Volltreffer halten ... - Anm. rls)
Bandkontakt: http://www.magnum.com.tw/seraphim
Labelkontakt: http://www.magnum.com.tw bzw. http://www.arisemetal.com

Tracklist:
1. Deep
2. Think This World
3. Pride Of Twilight
4. Song Of Death
5. My Heart Is Dying
6. Vanishing Destruction
7. Last Memory
8. Song Of Farewell
9. Occupied
10. To Leave
11. The Equal Spirit



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