(Twilight Music)

Eine Combo dieses Namens sollte, vermutet man, wahrscheinlich AC/DC nacheifern, aber in den Thankslisten, die anstelle von Lyrics den Platz im Booklet ausfüllen, entdeckt man (neben den Kultpunks Satanic Voices und 'ner Combo namens Sin/City) Namen wie Lars Ulrich, Lemmy Kilmister und Marillion und stellt fest, nicht richtig schlau zu werden. Also den Viertracker eingeworfen und festgestellt, daß der sechsdreiviertelminütige Opener "Reaper's Calling" nach den einleitenden Glockenklängen von minimalen Variationen eines monotonen Grundriffs, das irgendwie klingt, als ob eine Planierraupe einen Steingarten einebnet, lebt. Heraus kommt dann traditioneller Hardrock mit einem Beat, der tatsächlich etwas an AC/DC erinnert, und bei dem der eine den alten Ulbricht-Satz mit der Monotonie, die doch beendet werden sollte, anführen könnte, der andere indes die mahlende Vorwärtsbewegung, der kein Halt geboten werden kann, lobt. "Turn Around" ist 'ne Halbballade, die verdeutlicht, wie Marillion klingen könnten, wenn sie sich entschlössen, eine ganz simple balladeske Struktur zu verarbeiten. "The Last Chance" ist nicht nur fast genauso lang wie "Reaper's Calling", sondern ähnelt diesem prinzipiell auch etwas, allerdings hat das Quintett hier noch ein paar der balladesken Elemente aus "Turn Around" eingefügt. Stimmlich fühle ich mich nicht nur in diesem Song an Michael Schinkel von Stormhammer erinnert, jedenfalls solange sich dieser in "normalen" Stimmlagen aufhält und nicht zu einem seiner trommelfellkillenden Sirenenschreie ansetzt. Der letzte Song "Bitch" stößt dann in treibendes Midtempo vor, bricht aber nicht aus dem traditionellen Hardrockspektrum aus. Wer so etwas mögen zu können glaubt und nicht bis zum ersten vollständigen Longplayer (der meines Wissens schon so gut wie fertig ist) warten möchte, frage mal bei Twilight Music, Im Lustgarten 8, 66557 Illingen, twilight@spring.de, www.spring.de/twilight nach, was ihn diese dreiundzwanzigeinhalb Minuten kosten.
 

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