www.Crossover-agm.de STORMHAMMER: Cold Desert Moon
von mst

STORMHAMMER: Cold Desert Moon

All diejenigen, die bei Metal an Bands wie Korn, Limp Bizkit oder Machine Head denken, können diesen Artikel getrost überspringen. Die aus Süddeutschland stammende Formation Stormhammer hat sich dem puren, schnörkellosen Schwermetall verschrieben, und wirft mit „Cold Desert Moon“ bereits ihre zweite Scheibe vor die internationale Kuttenträger-Gesellschaft. Das Debüt „Fireball“ wurde im vergangenen Jahr veröffentlicht, hinterließ einen ordentlichen Eindruck und ermöglichte der Band eine Tour mit Angel Dust, Steel Prophet und Lefay. Mittlerweile hat man mit Tommi Lion einen neuen Mann am Mikro, den ältere Semester vielleicht noch von der Schweizer Band Drifter kennen. Sein kräftiger Gesang verleiht der Gruppe mehr Eigenständigkeit und unterscheidet sich vom hohen Sirenengesang vieler anderer deutscher Metal-Bands. Die zwölf Songs erinnern mich vom Stil als auch vom Gesang her eher an Blind Guardian zu „Follow The Blind“-Zeiten, vermischt mit etlichen guten alten NWoBHM-Anleihen, wobei Judas Priest hier am offensichtlichsten heraussticht. Jedenfalls wird das auf dem Cover befindliche Schwert die ganze Spielzeit über kämpferisch nach oben gereckt (Achtung! An dieser Überleitung habe ich lange gearbeitet und erwarte an dieser Stelle grenzenloses Staunen!). Doch genauso zweischneidig wie dieses Schwert sind auch die auf „Cold Desert Moon“ enthaltenen Stücke (Danke!). Licht und Schatten wechseln sich jedenfalls ziemlich ab. Der Eröffnungstrack „Sinner‘s Soul“ rauscht relativ unspektakulär an mir vorbei und glänzt außerdem durch einen absolut bescheidenen Schluß. Klingt als ob Aufnahmezeit und Budget zu Ende gewesen wären. Das genaue Gegenteil dann bei Lied numero Zwei. „The Law“ reißt einen mit, hat einen geilen Refrain und Judas Priest würden sich freuen, wenn sie so ein Teil heutzutage auf die Reihe bekämen. „Breach Of Faith“ hat zwar einige nette Ideen, bleibt aber nicht im Ohr, und kann mich nicht vom Hocker reißen. Ein Glanzstück ist aber auf alle Fälle das toll gemachte „Misty Hills“. Gitarren und Keyboard harmonieren prächtig, das Teil entwickelt sich zum famosen Stampfer und den eingängigen Chorus bekommt man kaum mehr aus dem Kopf. Ihr seht also was ich meine. Für meinen Geschmack eher durchschnittliche Titel („Doomsday“) stehen hier neben abwechslungsreichen, sehr gut arrangierten Metal-Hymnen („Cold Desert Moon“). Am besten Ihr schreibt die Scheibe auf Euren Geburtstags- oder Weihnachtswunschzettel, dann entgehen Euch die guten Songs wenigstens nicht und Ihr müsst sie nicht bezahlen. Clever, `ne?



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