JIM PETERIK AND WORLD STAGE: Rock America von gl (Frontiers Records/Point Music) Jim Peterik ist Mitgründer von SURVIVOR und als er die Band 1996 verließ gab es Zwist mit den Leuten, die den Namen SURVIVOR unter Jimi Jamison weiterführten; Jim selbst veröffentlichte im Jahre 2000 unter dem Namen WORLD STAGE ein Album, seine ehemaligen Mitstreiter ebenfalls eines. Dieses (Live-)Album ist die Fortsetzung seiner Zusammenarbeit mit zahlreichen prominenten US-Musikern wie Kelly Keagy (NIGHT RANGER), Don Barnes (38 SPECIAL), Kevin Chalfant (THE STORM und TWO FIRES) und Johnny Van Zandt (LYNYRD SKYNYRD) oder Kevin Cronin (REO SPEEDWAGON). Die 10 Live-Stücke hier bewegen sich von gut bis mittelmäßig, bei einigen Stücken
hat man Vergleichsmöglichkeiten zu Live-Alben der jeweiligen Bands, und dabei schneiden die hier veröffentlichen Versionen schwächer ab (NIGHT RANGER und 38 SPECIAL). (Sag mal, Du Raritätensammler, was hast Du denn für’n Live-Album von Night Ranger? – der von der hier
verewigten lauen Version von "Sister Christian" schwer enttäuschte, aber kein Night Ranger-Livealbum besitzende rls) Es ist immer eine tolle Sache, die Stimme Kevin Chalfants zu hören, aber wie wenige Liebhaber des THE STORM-Albums von 1991 gibt es, die sich darüber freuen "I’ve got a lot to learn about love" mal live zu hören? Am interessantesten erscheinen mir "The Search is over" (feat. Brian Anders und Kelly Moulik) und die von Kelly Keagy eingesungene Version des alten Sammy Hagar-Songs "Heavy Metal" vom gleichnamigen Zeichentrickfilm, falls sich noch jemand erinnern kann. Die 4 letzten Studio-Songs sind hingegen allesamt sanft gehaltene Songs, deren Qualität mich nicht überzeugen kann. So, nun zum absoluten Lowlight dieser CD, Track 11 - ein Studio-Song zum 11.09.2001, "The Day America Cried" betitelt, schon im Vorfeld hatte ich mich über den Songtitel gewundert, als ob nicht auf der ganzen Welt Leute aufgrund der Vorgänge geweint hätten. Los geht’s mit militärischen Trommeln und die Textzeile "Now we stand as one, our flags are raised" ruft in mir schon leichtes Unwohlsein ob des völlig übersteigerten
Patriotismus in Amerika hervor. Dann wird’s ganz übel: mit "Nations of evil" und "some faceless coward" werden Zitate von Kriegstreiber Präsident Bush direkt übernommen, nun bin ich doch bitter enttäuscht, dass Musiker wie Jim Peterik und Johnny Van Zandt, die die Welt bereist haben,
dieses unsägliche Propaganda-Vokabularium, womit nur neuer Hass gesät wird, übernehmen!
|