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von ta

NECRODEATH: Draculea   (Scarlet Records)

Diese Band ist nicht totzukriegen. Obwohl sie nur mittelmäßig begabte Songschreiber sind und außer Ehre und Respekt der tendenziell rückwärtsgewandten Abteilung ein eher wenig beachtetes Randphänomen der Thrash-Szene sind, liefern sie in immer kürzeren Abständen neue Alben ab. Nachdem "Ton(e)s Of Hate" ein Reinfall und "100% Hell" dann doch wieder ganz cool war, tendiere ich auch bei "Draculea" klar zu zweiterem.
Gibt es Überraschungen? Nun, die akustischen Passagen sind diesmal etwas häufiger anzutreffen (höre nur das dunkle und bei allem weiblich dahergeflüsterten Kitsch doch fesselnde Intro "V.T. 1431" oder "Party In Tirqoviste") und das Album ist insgesamt düsterer als seine beiden Vorgänger. Die grobe Richtung ist aber selbstredend dieselbe geblieben: Old School Thrash Metal, der streckenweise ordentlich Speed hat ("Fragments Of Insanity", "Impaler Price"), insgesamt aber um viel Abwechslung bemüht ist: Da treffen Maiden-Leads, Tribal Drums wie in "Smell Of Blood", das Didgeridoo aus "The Golden Coup" und beinahe Prog-artige Arrangements wie zum Beginn des Titeltracks "Draculea" schon mal auf das Venom-Cover "Countess Bathory", welches genauso überflüssig wie das ausgelutschte Albumkonzept ist (es geht natürlich um Vlad Dracula); über all dem die unverkennbare, monotone Kreischstimme von Flegias, die hauptsächlich dafür sorgt, dass der Band ständig Black Metal-Anteile nachgesagt werden. Beinharte Thrash-Fans werden das Album im Ganzen vermutlich zu langsam finden, ich indes kann mit der Mischung aus Gebolze und Epik ganz gut leben. Dass es illusorisch ist, von Necrodeath heute noch bahnbrechende Leistungen zu erwarten, sollte dennoch klar sein.
Kontakt: www.scarletrecords.it, www.necrodeath.net

Tracklist:
1. V.T. 1431
2. Smell Of Blood
3. Party In Tirqoviste
4. Fragments Of Insanity
5. Draculea
6. Countess Bathory
7. The Golden Cup
8. Impaler Prince
9. V.T. 1476



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