www.Crossover-agm.de MANITOU: No Signs Of Wisdom
von tk

MANITOU: No Signs Of Wisdom   (Metal Heaven)

Die finnischen Metaller MANITOU waren schon wieder fleißig und legen nur eineinhalb Jahre nach dem eher durchwachsenen Vorgänger "Deadlock" ein überraschend klassisch geprägtes Metalalbum vor, das mit der nötigen Härte und Hörer freundlichen Nachvollziehbarkeit in den Songs überzeugen kann. Zudem hat der Fünfer Schluss gemacht mit stilistischem Herumexperimentieren und lenkt den Fokus auf rhythmisches Riffing und mächtig groovende Sounds. Markku Pihlakja scheint sich meinen Rat zu Herzen genommen zu haben, tönt um einiges druckvoller als auf dem Vorgänger und hat mit seiner gesanglichen Leistung nun auch das Prädikat Metalshouter verdient. Mit dem MAIDEN-lastigen Track "In This Indolence" steigt man ordnungsgemäß in "No Signs Of Wisdom" ein, welcher besonders mit seinem Banger-tauglichen Riffing und erdbeerigen Soli Aufmerksamkeit schinden kann. Der Titeltrack wurde mit auffälliger DIO-Note versehen und dürfte in seiner Umsetzung dem Meister durchaus zu Ehre gereichen. Etwas moderner tönen "The End Within" und "The Loon", wobei das basische Element nach wie vor der klassische Edelstahl bildet. Eher bluesig-hardrockig geht man mit "Polluted World" zu Werke, doch gerade dieses Stück entpuppt sich als willkommene Abwechselung im klassisch ausgerichteten Metalgeflecht. Mit der elfminütigen progressiven Epic-Nummer "The August Sky" ist der Band aber ein kleines Meisterstück gelungen, denn sowohl der stimmungsreiche Aufbau des Songs wie auch die Umsetzung der musikalischen Ideen wirken in sich stimmig und lassen die Klasse der Musiker als hervorragende Songwriter aufblitzen. Hier gesellen sich zu akustisch verträumten Parts mächtige Gitarrengewitter, dort werden Breaks und Tempiwechsel geschickt eingearbeitet, so dass letztlich ein überaus abwechselungsreiches Opus entstanden ist. Was auch immer der August-Himmel dem Hörer erzählen möchte (zu dumm, dass die meisten Papphüllen-Promos keine Lyrics mitliefern), hinter diesem Song verbirgt sich ein tiefes, emotionales Erlebnis. Da das dritte Album einer Band ja häufig über Durchbruch oder Untergang entscheidet, sollten sich MANITOU mit diesem Silberling eindeutig auf der Seite der durchbrechenden Combos befinden. Ob das angesichts der gnadenlosen Überfüllung des Marktes tatsächlich gelingt, bleibt abzuwarten.
Kontakt: www.manitouband.com, www.metalheaven.net

Tracklist:
1. In This Indolence
2. Dread Of The Freaks
3. No Signs Of Wisdom
4. The End Within
5. Harbinger
6. Polluted World
7. Some Of The Sins Revealed
8. The Loon
9. The August Sky



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