www.Crossover-agm.de MAD MAX: Another Night Of Passion
von tk

MAD MAX: Another Night Of Passion   (Steamhammer/SPV)

Als ich die Münsteraner Hardrock-Urgesteine MAD MAX 2006 beim Schweizer Elements Of Rock-Festival erstmals seit langer Zeit wieder live on stage erleben konnte, war ich durchaus von den Socken vor Begeisterung. Die damalige Ansage von Gitarrist und Bandkopf Jürgen Breforth "Wir machen jetzt christliche Rockmusik" erschien mir im Nachhinein allerdings nicht sehr glaubwürdig, zumal man sich mit dem plötzlichen Imagewandel eine Menge Unmut der alten Fangemeinde auf sich gezogen hatte. Dass diese nicht gerade authentisch anmutende Marketingmasche ein Schuss in den Ofen war, hat die Band noch rechtzeitig realisiert und ihr christliches (Deck-) Mäntelchen schnell wieder in den Schrank gehängt, um fortan ausschließlich die Musik sprechen zu lassen. Mit ihrem alten Drummer Axel Kruse an Bord sind MAD MAX zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, so dass auch das 2012er Album "Another Night Of Passion" ein klares Signal in Richtung 1980er-Sound darstellt und dort anknüpft, wo man anno 1987 mit "Night Of Passion" auf dem Zenit des musikalischen Schaffens angekommen war. Besser als mit dem fetzigen Arenarocker "Rocklahoma" hätte man nicht einsteigen können, bietet er doch so ziemlich alles von genialen Hooks, über brodelnde Riffs bis hin zu fetten Backgroundchören, die zum Mitsingen einladen. "40 Rock" glänzt mit einem einprägsamen Groove und "Metal Edge" hätte es locker auf WHITESNAKEs Erfolgsalbum "1987" geschafft, wobei hier wieder die kultigen "Whoo-hoo"-Background-Chöre in den Fokus gerückt werden. Genau so muss schnörkelloser Hardrock aus den Boxen qualmen. Überhaupt zeigen sich MAD MAX im Vergleich zu ihrer "White"-Phase erstaunlich rau und ungeschliffen, was den Reiz dieser Veröffentlichung ausmacht. Der Rest des Songmaterials kann das qualitativ hohe Level halten, was man von einer Band, die seit über 30 Jahren im Geschäft ist, allerdings auch erwarten kann. Michael Voss ist nach wie vor bestens bei Stimme und kann sein gesamtes Gesangsrepertoire abrufen. Auf kitschige Balladen oder sonstigen schnulzigen Ballast wird erfreulicherweise verzichtet. Der Digipak-Ausgabe ist außerdem noch die Bonus-CD "Official Bootleg - Live in Berlin" beigelegt. Freunde des unverfälschten melodischen Hardrocks können bedenkenlos zugreifen.
Bandkontakt: www.madmaxofficial.de, www.spv.de

Tracklist:
01. Rocklahoma
02. 40 Rock
03. Metal Edge
04. You Decide
05. Welcome To Rock Bottom
06. Fallen From Grace
07. Black Swan
08. Back And Alive
09. The Chant
10. Fever Of Love
11. True Blue



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver