www.Crossover-agm.de KAYSER: Frame The World ... Hang It On The Wall
von ta

KAYSER: Frame The World ... Hang It On The Wall   (Scarlet Records)

Die KAYSERliche "The Good Citizen EP" war ziemlicher Unsinn, und das u.a., weil zwei der drei neuen Songs dieser EP auch auf dem neuen, nun vorliegenden KAYSER-Album "Frame The World ... Hang It On The Wall" enthalten sind, nämlich "Lost In The Mud" und "Fall". Erstgenannter gehört aber zu den schwächeren Stücken der Platte, einer Platte, die ansonsten recht anständig in den Allerwertesten kickt, richtig rockt und sogar die eine oder andere Überraschung bereit hält. Zugegeben, die erste Überraschung kennt man schon von der EP, das akustische Instrumental "Fall" nämlich. Die zweite allerdings ist wirklich neu und das erste Epos der Bandgeschichte geworden: "Absence" bildet den Höhepunkt des gesamten Albums, einen neunminütigen, brodelnden Vulkan, superdynamisch, toll arrangiert und stetig pendelnd zwischen Düsternis und Melancholie, perfekt umgesetzt, was die Gitarrenarbeit und den emotionalen Gesang von Spice betrifft. Spice ist wie auch auf der Erstgeburt der Band, "Kaiserhof", die Schaumkrone auf der Riffwelle, die den Hörer auch mit "Frame The World ..." überrollt. Immer beteiligt und intensiv, über weite Strecken aber - es sei mir erlaubt, das zu bemängeln - auch sehr viel unmelodischer, als man ihn noch von den Spiritual Beggars her kennt. So erinnern die Tracks einmal mehr sehr oft an gemäßigte Slayer gerade des Gesangs wegen, höre etwa "Lost In The Mud", "Cheap Glue" oder "Born To This" (mit echtem Hammerriff in der ersten Minute und am Ende). Das macht, besonders angesichts der Tatsache, dass sich bei melodischen Parts die Melodien ein paar Mal wiederholen, "Frame The World …" zu einer nicht durchweg spannenden Angelegenheit bzw. würde es zu einem schlechteren Album als das Debüt "Kaiserhof" machen, wenn nicht das erwähnte "Absence" den Punktedurchschnitt gewaltig nach oben drücken würde.
Was gibt es sonst noch positiv Erwähnenswertes? Der coole Speed-Thrasher "The Cake" steht gleich am Anfang des Albums, ist der einzige schnelle Song des Albums geworden und klingt gar nicht so nach Slayer, wie man erwarten könnte, "A Note From Your Wicked Song" ist von den vielen Midtempo-Bangern vielleicht der coolste geworden und gefällt mit melodischen Leads und streckenweise Megadeth-mäßigem Gesang. Wesentliche Neuerungen gegenüber dem Debüt gibt es abgesehen von den zwei anfangs genannten Überraschungen und der Tatsache, dass der Einfluss der Spiritual Beggars inzwischen nicht mehr wirklich erkennbar ist, keine. KAYSER balancieren also nach wie vor irgendwo auf dem nicht ganz so schmalen Grat zwischen Thrash Metal und Heavy Rock, viel Schweiß und wenig Firlefanz inbegriffen. Wem das zusagt, der wende sich für 48:45 Minuten geradliniger Power an den nächstbesten Plattendealer oder www.kayser1.com bzw. www.scarletrecords.it

Tracklist:
1. The Cake
2. Lost In The Mud
3. Evolution
4. Not Dead ... Yet
5. Abscene
6. Turn To Grey
7. Cheap Glue
8. A Note From Your Wicked Son
9. Everlasting
10. Fall
11. Born Into This
12. Jake



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