KAYSER: Frame The World ... Hang It On The Wall von ta (Scarlet Records)
Die KAYSERliche "The Good Citizen EP" war ziemlicher Unsinn, und das u.a., weil zwei der drei neuen Songs dieser EP auch auf dem neuen, nun vorliegenden KAYSER-Album "Frame The World ... Hang It On The Wall" enthalten sind, nämlich "Lost In The Mud" und "Fall". Erstgenannter gehört aber zu den schwächeren Stücken der Platte, einer Platte, die ansonsten recht anständig in den Allerwertesten kickt, richtig rockt und sogar die eine oder andere Überraschung bereit hält. Zugegeben, die erste Überraschung kennt man schon von der EP, das akustische Instrumental "Fall" nämlich. Die zweite allerdings ist wirklich neu und das erste Epos der Bandgeschichte geworden: "Absence" bildet den Höhepunkt des gesamten Albums, einen neunminütigen, brodelnden Vulkan, superdynamisch, toll arrangiert und stetig pendelnd zwischen Düsternis und Melancholie, perfekt umgesetzt, was die Gitarrenarbeit und den emotionalen Gesang von Spice betrifft. Spice ist wie auch auf der Erstgeburt der Band, "Kaiserhof", die Schaumkrone auf der Riffwelle, die den Hörer auch mit "Frame The World ..." überrollt. Immer beteiligt und intensiv, über weite Strecken aber - es sei mir erlaubt, das zu bemängeln - auch sehr viel unmelodischer, als man ihn noch von den Spiritual Beggars her kennt. So erinnern die Tracks einmal mehr sehr oft an gemäßigte Slayer gerade des Gesangs wegen, höre etwa "Lost In The Mud", "Cheap Glue" oder "Born To This" (mit echtem Hammerriff in der ersten Minute und am Ende). Das macht, besonders angesichts der Tatsache, dass sich bei melodischen Parts die Melodien ein paar Mal wiederholen, "Frame The World …" zu einer nicht durchweg spannenden Angelegenheit bzw. würde es zu einem schlechteren Album als das Debüt "Kaiserhof" machen, wenn nicht das erwähnte "Absence" den Punktedurchschnitt gewaltig nach oben drücken würde.
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