www.Crossover-agm.de THE JEFF AUSTIN PROJECT: Go Big Or Stay Home
von ta

THE JEFF AUSTIN PROJECT: Go Big Or Stay Home   (Frontiers Records)

Für gewöhnlich vermeide ich subjektive Wunschäußerungen gegenüber Bands, zudem noch solche der schlechten Sorte, doch bei diesem Albumtitel bietet es sich geradezu an, ein bittendes "Stay home!" aus der Tastatur zu ertippen. Warum solch hartes Wort zu Mr. Austin? Weil "Go Big Or Stay Home" mit einfallslosen Melodien sehr reichlich gesegnet ist, welche schon mal die Nerven strapazieren, was besonders bei quäkendem Chorgesang in zum Beispiel "Lisa" oder "Too Many Midnights" passiert, wodurch immerhin überhaupt etwas passiert. Weil die meisten Ideen spieltechnisch schon Vergangenheit, wahrnehmungsspezifisch jedoch weder damals, gerade noch irgendwann darstellen, wie etwa in der wahrlich nicht des Staunens wegen für Kieferverrenkung sorgenden Ballade "Forever" oder "Too Late For Love", sprich: die ganze Suppe nicht ein kleinstes bisschen kocht. Weil Sänger Mark Roebuck seine Stimme ebenso nichtssagend einsetzt wie die Riffs von Mark Severns ertönen, so dass sogar ein potentiell energischerer Song wie "I'm A Fighter" reichlich Desinteresse repräsentiert und weckt. Weil die Produktion, obwohl Schlagwerker Jeff Austin persönlich das Soundreglungszepter zur Hand nahm, lahm und kraftlos klingt. Weil sich diese Band zweifellos zwischen diversen anderen Hardrockbands nicht als Jeff Austin Project identifizieren ließe, da jegliche prägnante Indizien für Identität fehlen: unter den Fittichen von Hauptliedschreiberling Jeff Austin wird dem 80er-Melodic-Hardrock Tribut gezollt - dass es auch weniger inspirationslos geht, beweisen Bands wie Under Suspicion oder Seventh Key, beide ebenfalls bei Frontiers Records - bis das Trommelfell lieber den draußen umherkurvenden Autos Interesse gewährt (wahre Begebenheit!). Interessant klingt's nicht im Geringsten. Was ich hier noch schreiben soll, verrät sich mir in keinem blassen Schimmer, vielleicht, dass "Caught Up In Ecstasy", warum auch immer, hörbar ist. Trotz dieses kleinen Lichtblicks - im Gesamtüberblick bietet "Go Big Or Stay Home" (glücklicherweise nur) 37 Minuten (minus einer Sekunde) gepflegte Langeweile. Es gibt wahrlich Bands, auf deren Alben die Spannungskurve nach einer Weile gen Süden tendiert, hier dümpelt sie von Anfang an dort. Ende ohne Weiterempfehlung.
Kontakt: www.frontiers.it
 




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