www.Crossover-agm.de JAG PANZER: Mechanized Warfare
von mst

JAG PANZER: Mechanized Warfare

Wenn die Rede von richtig kultigem US-Metal ist, gibt es für mich zwei herausragende Namen: Jag Panzer und Steel Prophet. Jetzt wollen uns also wieder mal die Herren um Harry Conklin zeigen, wo der musikalische Hammer hängt. Mit dem Vorgängerwerk „Thane To The Throne“ lieferte man eine gute Scheibe ab, die es erstmal zu toppen gilt. Der Eröffnungstrack „Take To The Sky“ ist eine Power Metal-Granate erster Kajüte und hat eine sehr eingängige Melodie. Das Stück scheint förmlich für spätere Live-Konzerte geschrieben worden zu sein. Zwar kann man dieses hohe Niveau nicht mit jedem Song halten, aber eine gewisse, immer noch überdurchschnittliche Grenze wird trotzdem nie unterschritten. Vor allem „The Tyrant“ hat hier eine gesangliche Meisterleistung abgeliefert und mit seiner Stimme jedes der zehn Stücke veredelt. Der Mann beherrscht aber auch alles. Er kann gefühlvoll (oder melodiös?) singen und startet im nächsten Moment absolute Power-Vocals, wie z.B. bei „Power Surge“. Jag Panzer arbeiten auf „Mechanized Warfare“ sehr viel mit geschickt platzierten Tempowechseln, wobei eher selten richtig nach vorn gebrettert wird. Die CD ist sehr abwechslungsreich und man entdeckt immer wieder Neues. Zum Beispiel, dass man bei Teilen von „Choir Of Tears“ zu sehr nach Metallicas „For Whom The Bell Tolls“ klingt. Ein tolles Lied, aber manchmal kommt einem die Melodie ganz schön bekannt vor. Absolutes Highlight ist für mich das abschließende „All Things Renewed“ das derart episch und bombastisch reinläuft, dass man eine Gänsehaut bekommt. Auch hier ist der Gesang nicht von dieser Welt. Spitze! Man kann nur hoffen, dass der Panzer bei uns bald wieder livehaftig in Erscheinung tritt, denn auf der Bühne walzt er alles platt. Mit dieser guten Scheibe und den ganzen Klassikern in der Hinterhand, kann man sich nur darauf freuen. Ich kann mich noch an die 97er Tour im Vorprogramm von Gamma Ray erinnern, als viele Fans gar nicht wussten, welcher Sturm da über sie hinwegfegte. Mit Titeln wie „The Scarlet Letter“ dürfte solchen weiteren furiosen Auftritten eigentlich nichts im Wege stehen. Erwähnenswert wäre vielleicht noch die fette, kraftvolle Rhythmus-Gitarre, die man in allen Songs wiederfindet. Teilweise wirklich waffenscheinpflichtig. Man sollte hier vor allem nicht den Fehler begehen und den Power Metal von Jag Panzer mit irgendwelchen Kindermelodien anderer Bands vergleichen. Jag Panzer haben eine sehr gute Scheibe abgeliefert, in die jeder Metaller zumindest mal hineinhören sollte. Der Rest ist eh Geschmackssache und über den lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Oder doch?



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