www.Crossover-agm.de NICK HELLFORT: The Mask Within
von gl

NICK HELLFORT: The Mask Within   (Sonic Revolution/Soulfood)

Nicolaj Ruhnow legt uns hier unter seinem Alter Ego sein seit vielen Jahren geplantes Erstlingswerk vor, welches schon 2011 erscheinen sollte, aber da kam ihm sein Einstieg bei Tokyo Blade dazwischen. Und bei Domain singt er ja auch noch. Letztlich kam dies dem Werk zugute, denn Songs wurden zum Teil noch einmal neu eingespielt bzw. umarrangiert, so die Mitteilung des Künstlers. Begonnen wird mit einem mächtigen siebeneinhalbminütigen Statement namens "Temple Of Kings", welches gleich mal ordentlich losbollert. Ja, die druckvolle Produktion von Arne Lakenmacher aus dem High-Gain-Studio fällt positiv auf. Absolut ausgewogener Sound-Mix zwischen Gitarren, Baß, einem Schlagzeug von einem Menschen gespielt und on top of it natürlich der erhabene Gesang von Nick. Es fällt ihm auch offensichtlich kinderleicht, zwischen höhnischem Gelächter und sanftem Gesang in Sekunden umzuschalten. "Fame Is Just A Whore" setzt diesen Kurs von Songs, die sich intensiv festsaugen, fort: galoppierende Gitarren, eindringlicher Gesang und dann wieder eine unerwartete Wendung inmitten des Songs. Ja, dieses Album muß man sich regelrecht erarbeiten, also leicht hat es sich der Sänger gewiss nicht gemacht. Was auch bei der - auf den ersten Höreindruck - Ballade "Stepwise & Silently" zutrifft, auch hier wieder äußerste Komplexität und keineswegs easy listening … Nach einer Fahrt durch die Geisterbahn in Form eines Instrumentals erwartet uns der nächste Monolith: "Perception" inklusive eines kompletten Stops innerhalb des Songs, der dann langsam wieder Fahrt aufnimmt. Ihr merkt an den Beschreibungen, daß wir es hier mit einem reichlich anspruchsvollen, keineswegs leicht zu rezipierenden Werk zu tun haben. Keine sofort eingängigen Refrains zum Mitsingen, man muß sich mit den Songs ein paar Mal beschäftigen und darf auch keinen Hautausschlag bekommen bei tiefer gestimmten Gitarren. Aber keine Angst, auch Traditionalisten werden hier Gefallen finden, wenn sie ein klein wenig offen sind - ansonsten können sie die jazzigen Experimente in "For All Time" ja skippen. "Lifeline" ist dann wieder ein Kracher, in dem Nick phasenweise wie Bruce Dickinson klingt. Als Vergleich möchte ich übrigens zu diesem Album bei der Musik Symphony X anführen, da es öfter Passagen gibt, die an die Band erinnern. Ans Ende der empfehlenswerten CD hat Nick als Bonus noch zwei alte Demotracks von 2007 gestellt, die belegen, wie lange er hieran gewerkelt hat. Wer "Thousand Men Strong" mochte, sollte hier zumindest reinhören, aber auch alle, die ein klein wenig vertrackte Metal-Mucke mögen, bei der es einiges zu entdecken gibt.
Kontakt: www.hellfort.de

Tracklist:
Temple Of Kings
Fame Is Just A Whore
Stepwise & Silently
The Arrival
Perception
For All Time
Lifeline
The Antichrist Wore Black
Journey Throu A Cup Of Tea
Crusaders
The Messenger



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