www.Crossover-agm.de HEED: The Call
von tk

HEED: The Call   (Metal Heaven/Soulfood)

Die junge schwedische Band HEED hat bereits mit ihrem Debütalbum "The Call" mächtig Staub aufgewirbelt, was in der metallischen Presse ausgiebig nachzulesen ist. Die von den ehemaligen LOST HORIZON-Mitgliedern Daniel Heiman und Fredrik Olsson im Jahr 2004 aus der Taufe gehobene Band legte allerdings schon beim Start großen Wert darauf, nicht wie der x-te HAMMERFALL-Abklatsch zu klingen, sondern eine etwas düstere und moderne Powermetal-Schiene einzuschlagen. Und so klingt man erfreulicherweise auch nicht wie Dosenoscar & Co., sondern wie eine Symbiose aus RANDOM EYES, neueren NOCTURNAL RITES und ORATORIO. Die großartigen Melodiebögen und Gesangslinien liegen fernab von Tralala-Kirmes-Kitsch und rücken die famosen wie vielseitigen Gesangsqualitäten von Daniel Heiman bestens ins Licht. HEED schrecken auch nicht davor zurück, divergente Klangexperimente ins metallisch-pompöse Grundgerüst einzubauen, welche aber nicht überladen wirken und selbst für den klassisch orientierten Metaller im Bereich des Erträglichen angesiedelt sind. Neben dem fast schon thrashig anmutenden "I Am Alive" überwiegen im Midtempo gehaltene Powermetalhymnen wie das famose "Salvation" und das fast schon opereske "The Other Side". Die runter gestimmte und fette Rhythmusgitarre verirrt sich glücklicherweise selten mal in den Metalcore-Bereich ("Tears Of Prodigy"), nimmt ansonsten aber einen äußerst dominierenden Part im Gesamtsound der Schweden ein. Als einzigen Kritikpunkt könnte man die überambitionierte Produktion anführen, hier insbesondere im Drumbereich. HEED sind allerdings auch für ein paar Überraschungen gut. Das abschließende gefühlvolle Akustik-Outro "Nothing" endet zwar nach vier Minuten, geht aber nach weiteren elf Minuten Stille in ein kurzes, dennoch heftiges Deathcore-Finale über. Über allen spieltechnischen Feinheiten thront der generöse, mitreißende Gesang von Daniel Heiman. An ihm werden sich zukünftige als Sangeswunder angepriesene Talente messen müssen, schon allein aufgrund des weiten Spektrums, das der junge Schwede beherrscht. Ein modernes, aber dennoch packendes Metalalbum mit vielen kreativen und frischen Ideen, welche der Szene bestimmt gut tun werden.
Kontakt: www.heedonline.com, www.metalheaven.net

Tracklist:
1. Heed Hades
2. I Am Alive
3. Last Drop Of Blood
4. Ashes
5. Enemy
6. Salvation
7. Tears Of Prodigy (Fallen Angel)
8. The Other Side
9. Hypnosis
10. Moments
11. The Permanent End Celebration
12. Nothing
 




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