(EMV/Schubl Productions)

Och nee!! Nachdem mich der Arsch vom Cover der Panzerkacker-Bande zugeschissen hat, bekomme ich nun obendrauf auch noch Sendeverbot aus Österreich erteilt! Auf der Eigenpressung (?) steht ein copyright aus dem Jahre 1999, angekommen ist sie bei uns immerhin schon im November 2002! (Liegt aber daran, daß ich die Truppe erst 2002 auf dem "Stars In Sight 4"-Sampler kennengelernt hab' und schlicht und einfach noch kein neuerer fertiger Tonträger vorliegt. Übrigens ist das dort verewigte "Der Manager" noch bösartiger, aber gleichzeitig auch hörbarer ausgefallen als das Material dieser CD, auch wenn es speziell soundtechnisch immer noch Reserven gibt. - Anm. rls) Respekt an jeden Freiwilligen, der die 71 Minuten hier durchsteht; dazu gehört schon 'ne Menge Masochismus, das Geklimpere mit dem disharmonischen Sprech-Gesang zu verkraften. Irgendwie scheint dies Ernie Schmid, der Hauptakteur (und Mitverantwortlicher der Tiroler Schrägkultur) geahnt zu haben, denn er bittet im Anschreiben darum, "... dieses Kleinod der Musikgeschichte durch den Kakao zu ziehen"! Er dankt ja auch schon vorsorglich im Booklet den "wenigen Wirrköpfen, die diesen Irrsinn überlebten"! Und tatsächlich: dies sind Tracks, die schon vor 20 Jahren zu schlecht gewesen wären auf LPs zweitklassiger Kombos der Neuen Deutschen Welle wie BERNWARD BÜKER BANDE, INTERZONE oder JAWOHL (so kongeniale Jahrhundertwerke wie "Ich fahr Taxxi"!! - kennt das noch jemand von Euch über 30-jährigen?!) verewigt zu werden. Na ja, es könnten auch Outtakes von alten Demos der ERSTEN ALLGEMEINEN VERUNSICHERUNG gewesen sein, die man irgendwo in Innsbruck im Sperrmüll fand.
Ich kann nicht ganz zusammen sein, ich beschäftige mich jetzt schon seit einer Stunde mit diesem Produkt und quäle mich tapfer durch ... Den Zynismus oder die versteckte Realsatire zu erkennen, gelingt bei einigen Songs zwar, ich mag jedoch evtl. auch daneben liegen: So bekommen im Track "Payola Radio Show" die Programm-Format-Radios ihr Fett ab, in "Welt der Nasobeme" die Globalisierer und in "Wir speisen mit dem Präsidenten" die Unterstützer von ex-Diktatoren im Asyl (?). Teilweise ist es wohl eher als Experimental-Musik zu bezeichnen, denn die Anliegen, die hier textlich vorgetragen werden, sind durchaus ernsthaft wie in "Southern Boy", das sich gegen die Verdrängung von Minderheiten in ihrem eigenen Territorium richtet. Die Umsetzung jedoch lässt dermaßen zu wünschen übrig, dass ich hier des öfteren vorskippen muss, sorry alles was recht ist, aber da versucht sich in Track 13 eine gewisse Belinda Reinhardt (ok, ok, sie sieht klasse aus im Booklet) in "Hauptgesang Feminin", das klingt wie Ingrid Steegers Versuch eines Sprechgesang in alten "Klimbim"-Folgen!! Fans (?) solcher komplett verstrahlter Haufen wie TYTE STONE (Schweiz) oder FLEISCHLEGO (Freiburg i.Br.) können ja, wenn's denn unbedingt sein muss, mal reinzappen, ansonsten SENDESCHLUSS!
Kontakt: www.sendeverbot.at
 

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