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von gl

DIE PANZERKACKER-BANDE: ... hört sich gut an    (Eigenproduktion)

Au weia! Nein ich habe kein n verloren und muss mir auch keines kaufen! (Die Kapelle heißt so.) Ein Arsch mit Ohren kommt da auf mich zugeflogen ... zunächst präsentiert sich rein optisch die Spaß-Truppe aus Bayern hochprofessionell mit Briefpapier, ordentlichem Anschreiben, sauberem aussagekräftigem Promozettel, gleich 3 Fotos, sogar einem vorbereiteten "Absagefax" und einem coolen Gimmick: Zunächst befürchtete ich, dass schon wieder die Innenzacken der CD-Halterung rausgebrochen sind beim Transport (wie so oft ...) doch es sind kleine Perlen die im Tray hin und her kullern über der Aufschrift "Perlen vor die Säue!" Ein großes Lob: Sowas nenne ich wirklich originell! Bisher also ein besserer Eindruck als 90% der Demos (ich sage eben so dazu, denn nichts anderes ist es: Ein auf CD gepresstes Demo, wenn es auch bereits die 5. CD des Quintetts ist).
Ernüchterung dann bei den ersten Klängen: Mittelmäßiger Deutsch-Rock mit schlampigem Gesang, der an Deutsch-Punk erinnert. Dann, sogar extra mit kleinem Aufkleber "Anspieltipp" versehen, "Kampftrinker Version 2.0" - vermutlich schon auf einer vorhergehenden CD enthalten? - mit noch schlechterem Gesang, Textauszug "und sind wir nicht am Feiern, sind wir nur am reihern". Track 3, das nächste Klischee "Fick mit mir". Hat nicht vorletztes Jahr irgend so'ne Eintagsfliege von Nichtskönnern mit einem ähnlichen Titel/Video sogar charten können? Der Gesang wird immer dilettantischer, der Sound ist befriedigend bis ausreichend. Das lustigste hier ist noch am Ende des Liedes: Ein Mädchen, das zur Recording-Session in den Proberaum eingeladen wurde und sich gesanglich beim Refrain versuchen muss, regt sich auf: "Ich stehe hier neben einem Schlagzeug, und da kann ich mir nicht vorstellen, ich wäre sonstwo ..." Also, den Humor muss man den Jungspunden lassen (alle zwischen 79 und 83 geboren). Leider werden die beiden Themen Saufen und Sex zu Tode geritten in mehreren Songs hier, es gibt noch die "Geile Sau" (gleich 2 mal), "Nie wieder SexX" und "Ein verdammt harter Ritt" sowie "Nicht ganz dicht" und "Schappsidee", in dem ein Sturzbesoffener noch Autofahren will, da ist dann bei mir Schluss mit Lustig. Die meisten der Texte sind nach dem Motto "Reim dich - oder ich schlag dich" getextet, wobei ich zugegebenermaßen einige wirklich coole Stellen entdeckt habe. "Du bist mir nicht Wurst" hat fast schon HELGE SCHNEIDER'sche Dada-Qualitäten! (... Ich sehe einen Wurstsalat, Wurstsalat, den ich so mag, Tag und Nacht nur Wurstsalat, von früh bis spat! ... ich schneide Zwiebeln und Gurken entzwei, es darf auch nicht fehlen Käse und Ei ..." Bei all dem Klamauk dann plötzlich ein ernster (?!) Song "Bei Deinem Blick", in dem der Neid auf einen Typen, der alle Frauen bekommt, durchschimmert, seltsam und unpassend. Der Gesang wird gegen Ende wieder besser, dafür nervt mich gelegentlich die Bontempi-Orgel. Aber allein für die Textzeile "hab kein Handy, Gott sei dank" gibt's natürlich Pluspunkte, es gibt also doch noch Vertreter dieser aussterbenden Spezies J Zum Abschluss bieten die 5, die in ihren Reihen sehr versierte, mit Preisen ausgezeichnete Musiker haben, mit dem gelungenen fetzigen "Supastar" die passende Antwort auf das derzeit stattfindende Verblödungsspektakel bei RTL! Denn was die Jungs hier sympathisch macht, ist, dass sie ihr Ding ohne Rücksicht auf Verluste (und, ähem ... allzu kritische Reviewer ...) durchziehen, ihre Musik und Texte im Gegensatz zu o.e. geklonten Pappnasen selbst schreiben, und Spaß bei der Sache haben, das ist doch das einzige was zählt!
Kontakt: www.panzerkacker.de
 




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