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FORSAKEN: Evermore
von tk

FORSAKEN: Evermore   (Golden Lake Productions)

FORSAKEN gehören längst zu den führenden Bands des Doom-Genres, was auch die überwältigenden Reaktionen auf das letzte Album "Dominaeon" gezeigt haben.
Dass die Südeuropäer leidenschaftliche BLACK SABBATH- und NWOBHM-Fans sind, versteht sich quasi von selbst. Mit ihrer ersten Full-Length-Scheibe "Evermore" aus dem Jahre 1996, welche damals über das maltesische Label Storm Records veröffentlicht und nun via Golden Lake re-releast wurde, präsentiert sich die Malta-Connection von ihrer klassisch-metallischen Seite. Außerdem ist es das letzte Vermächtnis von und eine Hommage an ihren langjährigen Gitarristen Daniel Magri, der 2001 an Krebs starb. Schon der ohrwurmige Opener "The Healer" raspelt einem die Birne weg. Messerscharfes Riffing und hymnische Leads vereinen sich mit dem frenetischen, an Ozzy in seinen besten Tagen erinnernden Gesang Leos. Bangerherz, was willst Du mehr! "Moondancer" beginnt überraschend wavig, bevor es in einen mit Blues-Elementen angereicherten Doommetal-Kracher übergeht. Jede Menge Happiness und gleichsam eine Ode an die gute alte NWoBHM stellt das flotte "Vertigo" dar und klingt zudem noch so, als hätten sich MAIDEN und SABBATH anno '79 mal eben dazu entschlossen, gemeinsam einen Song zu komponieren. Trotz der Überlänge der Tracks wird es niemals langweilig und selbst das 12minütige Epos "Winter Tears" weiß mit einem atemberaubenden Spannungsbogen zu begeistern. Das Songwriting wie auch die Gitarrenarbeit gehören mit Abstand zum Besten, was anno '96 im metallischen Sektor auf CD gepresst wurde. FORSAKEN verstanden es schon damals, ihre kompositorischen Ideen so umzusetzen, dass sie für den Hörer stets nachvollziehbar waren. Im Gegensatz zu vielen heutigen Veröffentlichungen, die produktionstechnisch mit Unmengen an Bombast überladen werden, konzentrieren sich FORSAKEN auf das Wesentliche. Der letzte Abschnitt in "Madrigal" lässt einen unweigerlich zur Luftgitarre greifen, denn was Daniel Magri hier vom Griffbrett heruntergerissen hat, hätten die Herren Iommi, Smith und Murray selber nicht besser hinbekommen. Mit dem SABBATH-Coverstück "Neon Knights", welches 1999 eingespielt wurde, darf auch noch mal Ex-Keyboarder Mario Ellul seine Fähigkeiten an den Tasten demonstrieren. Abwechslungsreichtum, Tempovariationen und Killerriffs en masse zeichnen dieses Album aus, das einen sehr schönen Kontrast zum heutigen, morbideren Sound der Malteser bietet. Hier können sich Bands wie BENEDICTUM einiges abschauen, gerade was das Songwriting und die Dramaturgie des Songaufbaus betrifft. Veredelt wird dieser 65minütige Dauerohrgasmus durch die tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Lyrics von Basser Albert Bell (Cheers brother!), so dass ein weiteres Juwel darauf wartet, in der Heavy Metal-Sammlung einsortiert zu werden!
Kontakt: www.forsakenmalta.com, albertbell@rocketmail.com
www.goldenlakeprods.co.uk, serenade4@yahoo.co.uk

Tracklist:
1. The Healer
2. Rubicon
3. Moon Dancer
4. Season's End
5. Vertigo
6. Winter Tears
7. Sufferance
8. Madrigal
9. Slip Stream
10. Neon Knights (Bonus Track)
 




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