www.Crossover-agm.de EXAUDI: Demo-Edition 2001
von rls

EXAUDI: Demo-Edition 2001   (Eigenproduktion)

Unsere Titelband von Heft 14 legt drei neue Tracks im versilberten Format vor und unterstreicht, daß sie einer permanenten Weiterentwicklung unterliegt. Hatten die vier Dresdner es über verschiedene Zwischenstationen schließlich bis zum doomigen Death Metal gebracht, so ist mittlerweile eine stärkere Gothic-Schlagseite im Material feststellbar. Das rückt Exaudi automatisch etwas in die Nähe mittelalter Necromance, auch wenn Thoralf die drei Songs mittlerweile noch einmal neu abgemischt, die Gitarren etwas lauter gedreht und somit den Metal-Aspekt stärker betont hat als bei der ersten Version, bei der die Parallelen zu "White Gothic" zumindest bei den Soundverhältnissen noch frappierender waren (man vergleiche außerdem mal das textliche Szenario von "Alte Kirche" mit "Mysterious Night"). Von Kopismus sollte trotzdem niemand sprechen - schließlich sind Necromance mittlerweile ja auch mehr in die Gothic-/Industrial-Richtung abgedriftet, und schnelles Stakkato-Geknüppel wie phasenweise im Opener "Die Brücke über den Fluß" hatten Runhardt Scheffler und seine Mannen/Frauen auch nie im Gepäck. Als passenden Vergleich kann man nach wie vor Die Schinder heranziehen, und erstaunlicherweise kommen mir anhand der Keyboardarbeit in "Das Bild" auch Crematory in den Sinn. Beim Gesang fällt auf, daß Keyboarder Thomas diesmal kein Mikro vorgesetzt bekam - dies bleibt allein der Job von Gitarrist Thoralf, und auch der hat sich ein gehöriges Stück weiterentwickelt, folgt aber nach wie vor der Marschroute, daß selbst bei (für Exaudi-Verhältnisse) extremerem Growling der Text stets verständlich bleiben muß. Und es lohnt sich, auf die Texte zu hören, denn sie markieren ehrliche Glaubenszeichen auch in einer düsteren Umgebung, wo man sie vielleicht nicht zwingend vermuten würde. Vom musikalischen Aspekt her ist "Die Brücke über den Fluß" wie erwähnt am deathlastigsten, "Alte Kirche" der doomigste Track und zugleich der mit dem stärksten Riff (Tony Iommi läßt vor der ersten Strophe freundlichst grüßen!), schlußendlich "Das Bild" nicht nur der längste, sondern auch der gothiclastigste des versammelten Tripletts, das ob der allgemeinen Überlänge erst nach summa summarum 20 Minuten durchs Ziel läuft. Große qualitative Schwankungen sind nicht zu verzeichnen, und somit können sich Exaudi eine eindrucksvolle Visitenkarte ihres aktuellen Leistungs- und Schaffensstandes ins Stammbuch schreiben lassen. Für 6,64 Euro (das waren mal 13 DM) ist die in samtigen Farben aufgemachte Eigenbrennung auf www.exaudi-metal.de oder unter Tel./Fax 0351-2003163 zu ordern.
 




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