ENBOUND: And She Says Gold von mst (Inner Wound Recordings)
Wenn ich an eine Veröffentlichung den Anspruch stelle, dass mir die Musik gefallen sollte und im günstigen Fall auch noch Spaß bereiten dürfte, dann haben Enbound das Klassenziel schon mal erreicht. Melodischer (Power) Metal mit Keyboards, nie zuuu hart, aber auch kein Weichkäse, abwechslungsreich gestaltet und als Abschluss eine Coverversion des Michael-Jackson-Fegers "Beat It" - das könnte als Rezi reichen und die Zielgruppe ist informiert. OK, etwas mehr Informationen soll es geben, auch wenn wichtige Orientierungshilfen dadurch tatsächlich gegeben sind. Die Gefahr, dass das Debüt dieser schwedischen Band die Rock- und Metalszene nicht nachhaltig verändert, ist allerdings auch gegeben. Zu präsent ist dieser Musikstil, der von Bands wie Sonata Arctica, Axenstar oder auch Dreamland, um nur drei Beispiele zu nennen, mindestens gleichwertig dargeboten wird. Das "goldige" Konzept, konsequent im Cover und dem Videoclip zu "Combined The Souls" umgesetzt, sollte zumindest mal helfen, sich an die Band beziehungsweise den Song zu erinnern. Sänger Lee Hunter ist ebenfalls ein Trumpf, härteerprobt durch Musical-Erfahrung in "Jesus Christ Superstar" und einer Eurovision-Song-Contest-Teilnahme im Jahre 2008. Die im Duett mit der Sängerin Lagaylia Frazier vorgetragene Ballade "Frozen To Be" gehört ebenso zu den Highlights wie das melodisch rockende "Love Has Come". Alle Titel können dieses Niveau zwar nicht halten, so kommen zum Beispiel "Under A Spell" oder auch "Shifting Gears" für meinen Geschmack nicht richtig auf den Punkt, aber vielleicht kommen ja hier eher die Progressive-Rocker auf ihre Kosten, bei mir hat's jedenfalls nicht gezündet. Egal, Enbound haben auf "And She Says Gold" vieles richtig gemacht und sich bei mir definitiv nicht zum letzten Mal im CD-Player befunden!
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