(MDD/Alive)

Old-Schoolige Metalbands gibt es inzwischen wieder wie Sand am Meer, wobei sich auch in deutschen Landen nicht nur alte Recken hartnäckig halten, sondern ebenso hoffnungsvolle Newcomer die Bangerschar erfreuen. Nun stecken hinter der Stuttgarter Formation DOCTOR SPEED aber keine Jungspunde, sondern gestandene Musiker jenseits der 40, die es nochmal wissen wollen und seit 2009 zusammen musizieren. Mit dem vorliegenden Debüt "Face To Face" greift man natürlich selbstredend Zitate großer Genrevertreter auf, wobei das Songwriting wenig plagiatsverdächtig ist. Was aber massiv stört, ist der arg verzerrte Gitarrensound, der bisweilen recht nervtötend durch die Boxen wabert. Dabei zeigt Dany Gringel an der Sechssaitigen eine sehr solide Leistung, die besonders in den Leadpassagen gut zur Geltung kommt. Eigentlich hätte man von Axel Heckert, der auch schon für BRAINSTORM an den Reglern stand, diesbezüglich ein besseres Ergebnis erwartet. Sänger Johnny Vox wurde leider zu stark in den Hintergrund gemischt, so dass sein kraftvoller Gesang auch nur sporadisch zu vernehmen ist. Neben klassisch speedigen Teutonennummern wie "We Destroy" und der Titeltrack, die sehr an alte GRAVE DIGGER angelehnt sind, finden sich auch fett stampfende Midtempostücke wie das mächtige "Stone Cold" im Repertoire, das mit einer betont doomig-kauzigen Ausstrahlung über den Äther kommt. DOCTOR SPEED tragen ihren klassischen Bangerstoff leidenschaftlich und engagiert vor, können mit den ganz Großen aber (noch) nicht mithalten. Das liegt zum einen am anstrengenden Gesamtsound der Scheibe, zum anderen fehlen die ganz großen Songs und packenden Momente. Nichtsdestotrotz sollte man der Band ein Gehör schenken und darauf hoffen, dass sie sich mit dem zweiten Rundling steigern wird.
Bandkontakt: www.doctorspeed.de, www.facebook.com/DoctorSpeedBand, www.mdd-shop.de

Tracklist:
1. The Hammer
2. Toothbrusher
3. We Destroy
4. Evil Dead
5. Inner Demon
6. Stone Cold
7. Face To Face
8. Great War
9. Frozen Tears
10. Dark Soul
 

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