www.Crossover-agm.de DEGREE ABSOLUTE: Degree Absolute
von ta

DEGREE ABSOLUTE: Degree Absolute   (Sensory)

Degree Absolute spielen Progressive Metal mit Schlagseite gen Zero Hour (Riffs, Rhythmusarbeit), Fates Warning (Gesang) und der ersten Quiet Room (Ruhiges). Die Doublebass knattert ständig, die Gitarren pendeln irgendwo zwischen harten Stakkati und verfrickelten Licks, verfangen sich dabei glücklicherweise niemals in selbstverliebter Solofiedelei. Die proggigen Polyrhythmikeinschübe und auch einige Arrangements gehören leider trotzdem in die Standardkiste für diesen Bereich. Und es gibt mit Aaron Bell einen zweiten, fundamentaleren Schwachpunkt zu vermelden. Dies betrifft nicht seine Gitarren-, sondern Gesangsarbeit, die generell zu sanft und leise ausfällt, was sich mit der sonstigen Heavyness überhaupt nicht verträgt. Die Gesangseinsätze in z.B. dem knackigen Opener "Exist" und besonders dem energetisch-pulsierenden "Questions" gleichen einem kleinen Zusammenbruch und gehören eigentlich in einen Balladenkontext. Der ist dann gegeben beim brillanten "Confession", einem wirklich spannungsreichen Ruhepol mit leisen Gitarren und tollem kleinen Solo. Vielleicht der Höhepunkt des Albums, bezeichnenderweise kurz vor bis zusammen mit dem Triple "Distance", "HalfManHalfBisquit" und "Pi", weil dieses vollkommen instrumental kredenzt wird. Hier fließen Percussions, Clean-Gitarren, verspielte Klimpereien, dunkle Keyboards, sogar Industrial-Elemente organisch zu kleinen Finsteroasen zusammen, die in dieser Form tatsächlich selten und eigen sind. Und mit dem zehnminütigen Rauswerfer "Ergo Sum", das mit seinem Descartes-Zitat geschickt den Bogen zum Titel des ersten Songs spannt, ist auch noch einmal gutklassige Prog-Kost, ungewöhnlich strukturiert, fabelhaft arrangiert und verdammt düster, gelungen. Als Gegenstück gibt's mit dem Power Metal-lastigen "Ask Nothing Of Me" aber auch noch einen Langeweiler, der erst im akustischen Teil eine Rettung erfährt. Aber Steigerungsmöglichkeiten hin oder her, am Ende glückt Degree Absolute immerhin ein passables, streckenweise wirklich gutes und eigenständiges Album aus dem Progsektor.
Kontakt: www.lasercd.com

Tracklist:
1. Exist
2. Laughing Alone
3. Questions
4. Confession
5. Distance
6. HalfManHalfBisquit
7. Pi
8. Ask Nothing Of Me
9. Ergo Sum
(10. Hidden Track, Synthie-Outro)



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