www.Crossover-agm.de DEADSOUL TRIBE: A Lullaby For The Devil
von ta

DEADSOUL TRIBE: A Lullaby For The Devil   (Inside Out)

Anders ist sie geworden, die neue Deadsoul Tribe, aggressiver, schneller, etwas düsterer, aber auch inspirierter als die letzten zwei Alben "The January Tree" und "The Dead World".
Schon der Opener "Psychosphere" überfällt einen geradezu: Eine harte, knallende und dabei sehr natürliche Produktion (höre nur den Drumsound), ein rohes Riff in bester Uralt-Waltz-Manier, angriffslustiger, harscher Gesang und ein Schlagzeug, das man bei dieser Band schon "Uptempo" nennen dürfte - klasse Einstieg. Aber keine Angst: Dass Devon Graves nach wie vor grandiose Epen aus dem Ärmel zaubert, beweist der unmittelbar folgende Longtrack "Goodbye City Life": Viel Dynamik, ein perfekter Aufbau, Melodien von einem anderen Planeten und ... die charakteristische Querflöte - wunderbar, dieser Einsatz zu Ende der vierten Minute! Irgendwo zwischen den Polen, welche diese beiden Songs vorgestellt haben, schwenkt dann auch das ganze Album: Die harten Tracks sind geradlinig und heavy, aber jedes Stück weist auch seine eigene Note auf: "Here Come The Pigs" mit seiner Düsternis, seinen an Sprechgesang grenzenden vocals und den permanenten Achteln auf der Doublabass, "Any Sign At All" mit seinem prägnanten Bassthema, "Further Down", weil dort einfach nur die Post abgeht. Der Track dürfte zu den härtesten Deadsoul Tribe-Tracks überhaupt gehören.
Die entspannteren Songs sind emotional aufgeladen und herrlich hypnotisch, gerade was den Gesang von Devon Graves betrifft, egal ob es sich um "Lost In You" (mitreißender Refrain!), das sparsame "A Stairway To Nowhere" (der Vergleich mit Peter Gabriel, der in der Promo-Beilage bemüht wird, passt) oder "Fear" handelt, das voll nach 70er-Hardrock klingt. Und als ob das alles nicht genug ist, gibt es mit "The Gossamer Strand" noch ein Highlight, wie man es seit "A Murder Of Crows" nicht mehr hören durfte: Ein herausragendes Instrumental, das Graves in bester Jethro Tull-Manier mit seiner Querflöte anleitet. Genial!
Fehlt noch der Titeltrack, in dem alles zusammenfließt, Deadsoul Tribe seit ihrer Gründung, Psychotic Waltz - und etwas modernes, an Tool und Godsmack angelehntes Riffing. Der Song ist keineswegs schlecht, aber zündet bei mir irgendwie auch beim zehnten Hördurchlauf nicht richtig.
Natürlich sind einige Elemente der alten Deadsoul Tribe nicht wegzudenken: Die Tribal-Rhythmen, die einzigartige Melodieführung und nicht zuletzt die Stimme des Meisters. Aber im restlichen Bereich gab es doch recht einschneidende Neuerungen, die dem Album hörbar gut getan haben. Macht insgesamt die beste Deadsoul Tribe-Scheibe seit "A Murder Of Crows".
Kontakt: www.deadsoultribe.com, www.insideout.de

Tracklist:
1. Psychosphere
2. Goodbye City Life
3. Here Come The Pigs
4. Lost In You
5. A Stairwaay To Nowhere
6. The Gossamer Strand
7. Any Sign At All
8. Fear
9. Further Down
10. A Lullaby For The Devil



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