(Eigenproduktion)

Altbekannte unter neuem Namen mit bewährter Mucke ohne Verfallsdatum: so könnte man Cobbled Pavement in aller Kürze beschreiben. 1983 als Schalom-Band gegründet, benannten sie sich nach nahezu kompletten Besetzungswechsel 1997 in KopfSteinPflaster um. Diese Bezeichnung wurde durch nochmaligen Besetzungs- und damit auch verbundenen Repertoire-Wechsel im Jahr 2004 umgeenglischt und nahezu zeitgleich ein neues Album vorgelegt, was mit knapp 60 Minuten Spielzeit schon von der Form her alles andere als eine kurzfristige oder Notlösung gewesen zu sein scheint. Die CD weist von außen keine besonderen Kennzeichen auf, im Inneren finden wir ein vierseitiges Bookletchen, welches leider überhaupt keine Angaben zur Band, Kontakt oder dergleichen beinhaltet. Ein schweres Manko, denn nach dem Anhören dürfte es sicher manchen potentiellen Veranstalter geben, der den männlichen Vierer mit starker weiblicher Frontröhre nur zu gern buchen würde. Was man allerdings findet, ist der Eintrag von TAM (auch dieser ohne weiterführende Informationen), einer erzgebirgischen Musikschmiede mit einem nur in dortigen Regionen anzutreffenden Gemischtwarenladen zwischen Disillusion, Kudernatschs Kautsch und den Randfichten. Und die haben ihren Job mehr als ordentlich gemacht. Hier stimmt nicht nur Druck und Ausgewogenheit im Klangbild, sondern auch die richtige Platzierung des überaus erfreulich anzuhörenden Vokalorgans von Frontfrau Kathy Richter. Zwischen Folkrock der härteren Gangart und bluesrockigen Durchstarternummern gibt's auch ruhige Momente, die ebenso zu überzeugen wissen. Die Melodiebögen werden vor allem durch die gitarrendominiertere Rhythmus-Sektion zusammengehalten, gelegentlich wird für diesen Zweck auch mal ein historisch zu nennender Orgelsound verwendet. Bandleader Thomas Kindermann hatte offensichtlich ein gutes Händchen bei der Auswahl der Musiker (Michael Kordaß - Tasten, André Flachowsky - Bass & Violine, Mario Kühnert - Schlagzeug) und der für sie passenden Songs. Besonderer Gimmick ist auch der Einsatz des Conga-Spielers Carsten Fritzsche, der bei fünf Titeln die Rhythmusfraktion unterstützt. Gesungen wird in deutsch und auf Englisch, wobei die Texte zwischen mitmenschlichen und menschgöttlichen Themen hin- und herpendeln. Wer hören möchte, wie die wirklich guten christlichen Bands aus dem Osten klingen, die sich hinter ihren Westkollegen wie Ararat und anderen wahrlich nicht verstecken müssen, kommt am Kauf der Scheibe nicht vorbei.
Kontakt: www.cobbled-pavement.de

Tracklist:
1. Bessere Zeiten
2. Simple Song
3. Renn nicht weg
4. Wenn Keiner mehr für Dich da ist
5. Das Ende
6. On Razors Edge
7. I Want A Little Bit
8. Ignite My Life
9. Liebeslied
10. Dynamite In My Head
11. Von Dem ich sing und rede
12. What I Wish

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