www.Crossover-agm.de CLOUDS: Doliu
von ta

CLOUDS: Doliu   (Domestic Genocide Records)

Schaut man auf metal-archives.com nach den ehemaligen und gegenwärtigen Betätigungsfeldern von Daniel Neagoe, stößt man auf über ein Dutzend Bands, die fast ausnahmslos im extremen Doom Metal beheimatet sind und von denen auf diesen Seiten u.a. Ennui und Shape Of Despair verarztet wurden. Sein bisheriges Gesellenstück hat der umtriebige Schlagzeuger aber anno 2014 mit "Doliu" abgeliefert. Das Debüt und bisher einzige Album von Clouds wurde von Neagoe im Alleingang komponiert und einer Melange aus Mitgliedern von Officium Triste, Pantheist und Hamferđ eingespielt.
Dabei herausgekommen ist ein Wechselspiel aus dunkler Todesromantik, die an Shape Of Despair zu "Angels Of Distress"-Zeiten erinnert, und epischer Bittersüße der Preisklasse While Heaven Wept. Fürstliche Growls treffen auf elegischen Sehnsuchtsgesang, drückende Gitarrenwände auf zerbrechliche Klavierpassagen. Die inflationäre Ausbreitung der Piano-Intros auf gut ein Viertel der Albumspielzeit (höre insbesondere "A Glimpse Of Sorrow") muss man als Metaller ertragen können, zumal sie sehr simpel arrangiert sind und damit hinter die komplexe Schichtung der Gitarren zurückfallen. Deren Höhepunkt wiederum findet sich gleich im Opener "You Went So Silent", einem Gänsehautsong, der einem Tränen der Rührung und des Abschieds in die Augen treibt.
"Doliu" ist ein Vorzeigewerk des atmosphärischen Death/Doom und lädt knapp eine Stunde zum Schmerzensbad auf hohem Niveau. Die CD-Pressung ist lange schon ausverkauft, aber mindestens die digitale Fassung dieses Albums gehört in jede vernünftige Doom-Sammlung.
Kontakt: https://doomclouds.bandcamp.com/, www.domesticgenociderecords.com

Tracklist:
1. You Went So Silent
2. If These Walls Could Speak
3. Heaven Was Blind To My Grief
4. A Glimpse Of Sorrow
5. The Deep Vast Emptiness
6. Even If I Fall



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver