(Seasons Of Mist)

Satte elf Jahre sind in Land gezogen, seit Shape Of Despair mit "Illusion's Play" ihr letztes Album veröffentlicht haben und auch die EP "Written In My Scars" liegt nun bereits fünf Jahre zurück. Die hatte mich seinerzeit ob des starken Titeltracks zumindest 50%ig begeistern können und der taucht auch auf "Monotony Fields" als Closer auf und fügt sich blendend ein, was bedeutet, dass die anderen Tracks ähnlich gestrickt sind, was wiederum bedeutet, dass die Begeisterung diesmal bei 100% liegt.
"Monotony Fields" pendelt sich auf Höhe des großartigen Debüts der Band ein, ohne es dabei zu kopieren. Shape Of Depair waren nie eine der wirklich bösen Funeral-Bands und mäandrierten immer etwas zwischen melancholischer Süße (die "Angels Of Distress" prägte) und Bosheit (die auf "Illusion's Play" stärker zur Geltung kam). "Monotony Fields" hält perfekt die Balance zwischen diesen beiden Polen. Die böse Seite: Die Songs sind extrem gleichförmig und langatmig, das Grundtempo ist schön zäh, die Akkorde werden lange ausgehalten und überhaupt spielen Gitarren und Keyboards von wenigen Ausnahmen abgesehen nur Akkorde. Der neue Sänger Henri Koivula hat ein ultratiefes und kraftvolles Organ, das locker mit dem seines durchgeknallten Vorgängers Pasi Koskinen mitzieht. Auf der anderen, melancholisch-süßen Seite sind die Akkordfolgen immer nachvollziehbar und tonal und der lautmalerische Elfengesang von Natalie Koskinen lockert jeden Song so auf, dass man von seiner Schwere nicht erdrückt wird. Eine gewaltige Produktion und stimmungsvoll-düstere Ambient-Intros runden das Gesamtpaket überzeugend ab.
"Monotony Fields" ist die ultimative Blaupause von Shape Of Despair und für Funeral-Doomster Pflichtkost.
Kontakt: www.shapeofdespair.com, www.seasons-of-mist.com

Tracklist:
1. Reaching The Innermost
2. Monotony Fields
3. Descending Inner Night
4. The Distant Dream Of Life
5. Withdrawn
6. In Longing
7. The Blank Journey
8. Written In My Scars

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