SHAPE OF DESPAIR: Written In My Scars von ta (Solarfall Records)
Im Jahr 2004 erschien mit "Illusion's Play" das letzte Album von Shape Of Despair, anno 2010 dann die vorliegende EP "Written In My Scars", mit zwei Songs bestückt, von denen jeder etwa 6 Minuten lang ist. Der zähflüssige Titelsong setzt den Kurs von "Illusion's Play" fort - waren die ersten beiden SOD-Alben noch vergleichsweise romantisch und warm, wurde die Musik der Band mit dem letzten Album hoffnungsloser und böser. Zwar haben SOD dabei lange nicht die Kälte von Monolithen wie Comatose Vigil erreicht, aber gerade der Spagat zwischen Funeral-Kältetod und Herzschmerz, zwischen Dunkelheit und Schönheit machte den Bandsound besonders. Diesen Spagat vollzieht wie angedeutet auch "Written In My Scars", das sehr gleichförmig daherkommt; die einzelnen Themen sind bei den ersten Hördurchläufen an der Oberfläche kaum unterscheidbar und entpuppen sich schließlich als ein Auf- und Abbau von musikalischen Bausteinen auf einem stets gleichen Harmoniefundament. Die Instrumentierung ist bandtypisch: Das tiefe Grunzorgan von Pasi Koskinen, der Hintergrundsingsang seiner Frau Natalie, die simple Rhythmusarbeit, der omnipräsente Keyboardteppich, die harmonischen Gitarren ... Sehr gelungen, das Ganze.
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