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von ta

ALBERTO CEREIJO: Evasion   (Locomotive Music)

Eine Hochburg wohltönender Gitarrenlaute ist Spanien von jeher nie gewesen. Seit de Falla sind schon viele Monde vergangen und populäre spanische Rock- bzw. gar Metalbands lassen sich an einer Hand abzählen. (Laß das mal nicht die Myriaden von Flamenco-Gitarristen lesen ... – Anm. rls) Zu diesen zählen vielleicht sogar noch Los Suaves, deren Gitarrist Alberto Cereijo mit "Evasion" sein Soloalbum veröffentlicht und zeigt, dass auch zwischen Frankreich und Portugal fähige Gitarristen prosperieren. Dass zwischen solchen und fähigen Songwritern auch nicht zu unterschätzende Differenzen bestehen können, bewies ein gewisser Y. Malmsteen schon mit mehreren Veröffentlichungen fabelhaft und auch Cereijo verliert sich nicht ungerne in hemmungsloses Saitengeflitze ("Hell's Baker", "No te Molestes", "Evasion" ...), bietet aber auch eine große Palette an lässig aus dem Handgelenk gefeuerten Hardrockriffs, z. Bsp. in "M.M. Innocents" oder "External Faith", und ein paar klassische Akustiknuancen ("Diario de un Camino"). Die meisten Stücke kommen hierbei ohne Vokaldarbietung aus, lediglich für 4 von 14 Nummern rekrutierte Cereijo sich die spanischen Sänger Pekas (Grass) sowie Pacho Brea (Ankhara), die die Chose wenigstens ein bisschen sinnvoll machen (besonders "Esperando" und die Ballade "Lejos de Ti" wissen zu gefallen), letztendlich ist "Evasion" nämlich kein peremptorisches Stück Musik geworden: Fesselnde Ideen und Arrangements fehlen fast vollständig, Atmosphäre oder Spannung will nicht aufkommen, die Kreativitätslosigkeit führt zur Gleichförmigkeit, nach einer Weile beginnt "Evasion" schließlich am Ohr des Hörers vorbeizufließen und stört dabei zwar nicht, könnte dann letztendlich aber auch durch Vogelgezwitscher, die Klospülung oder die Backstreet Boys ersetzt werden. Konzentriert man sich doch mal wieder, merkt man, dass Stücke wie das getragene "Maddenin' Moon" oder der vitale "Winter Groove" ja irgendwie ja schon ganz angenehm zu belauschen sind, im Gedächtnis hängen zu bleiben, Stimmungen zu suggerieren oder anderweitig zu beeinflussen gelingt den Songs im Einzelnen und dem Album in seinem Verlauf jedoch nur minimal (bspw. genanntem "Maddenin' Moon") und schlußendlich liegen Sinn und Zweck von "Evasion" inkognito, wobei technisch an diesem Album nichts zu beanstanden ist. Manch Gitarrist mag an diesem Album (für ein paar Hördurchläufe) Gefallen finden, manch Riff dürfte traditionelle Hardrocker ansprechen, ansonsten ist "Evasion" allerdings kaum mehr als eine CD für Alleskäufer – schade ... Wer selbst nachprüfen will, inwiefern dies (k)eine Deklassierung war oder aber seine Spanisch- und/oder Gitarrenkenntnisse zu erweitern gewillt ist, schaue im Internet unter www.albertocereijo.com oder aber bei Locomotive Music, P.O.Box 116094, 28080 Madrid, Spain vorbei. Gute Reise!



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