(Locomotive Music)

Ich weiß nicht so recht, ob man Los Suaves mit Werbetexten wie "Sie sind die spanischen Motörhead" einen Gefallen zukommen lässt. Sicherlich hat die prominenteste Warze im härteren Musikbereich ihre Spuren bei der Band hinterlassen. Allerdings wohl noch viel mehr Bands wie Deep Purple oder Uriah Heep, die mit ihrer Art dem Classic (Hard) Rock von Los Suaves wohl am nahesten kommen. Sänger Yosi gefällt sich größtenteils in einer Art des härteren Sprechgesangs (klingt so manches Mal wie 'ne amtliche Standpauke), was ihn ebenfalls nicht unerheblich von Mr. Kilmister unterscheidet. So ziemlich die größte Gemeinsamkeit dürfte das ein wenig fortgeschrittene Alter sein, blicken Los Suaves doch auf amtliche 25 Jahre Bandgeschichte zurück (zumindest eine beeindruckende grauhaarige Mähne ist auf dem Backcover auszumachen). Sie scheinen in Spanien auch 'ne ziemlich angesagte Band zu sein, zumindest wenn man den Verkaufszahlen im Presseinfo Glauben schenken darf. Auf "Si Yo Fuera Dios" stehen neun Eigenkompositionen, die das Spektrum von "gefühlvoll" ("Libertad") bis "klassischer Hard Rock" (erste Single "Ya Nos Vamos") abdecken und eine Coverversion von "Tormenta" (The Alarm), die in Ordnung geht. Lediglich bei ruhigeren Stücken wie eben "Libertad" oder "Ojos" stört mich der Sprechgesang, da dies doch ziemlich an einen Geschichtenerzähler erinnert und sich mir bei meinen Spanischkenntnissen die Pointe nicht so richtig erschließen will. Los Suaves machen Musik, die an jeglichem Mainstream vorbeigeht, aber von jedem interessierten Classic Rock-Fan angetestet werden sollte. Also, in Ehren ergraute Rocker (na, so langsam trifft einen das mit dem "grau" ja selber) bzw. neugierige Nachzügler dürfen gern mal in "Si Yo Fuera Dios" hineinlauschen.
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Tracklist:
01. Judas
02. Viejo
03. 11 Minutos
04. Tormenta
05. Libertad
06. Si Yo Fuera Dios
07. Mi Casa
08. Ojos
09. Noche
10. Ya Nos Vamos

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